Avalon in Wien

Jetzt waren wir schon zweimal in diesem Avalon, von dem jeder spricht und zu dem jeder hin will - dem Jerusalem Europas. Zweimal tauchten wir ganz ohne viel Vorwissen in den Glanz der einst so sagenumwobenen Insel, um etwas zu finden - mehr von uns, mehr von etwas Unerklärlichem in uns. Das ist doch der Grund, wieso alle hierherkommen. Oder?

Zweimal Avalon.
Zweimal mit dir.
Meine Erinnerungen an Avalon, werden immer Dich in meinem Herzen lebendig machen.
Dazu Scones mit Clotted Cream und Marmelade.
Das satte Grün des heiligen Hügels, das sich in dem Grün deiner Augen spiegelte.
Die Spaziergänge durch morgendliche Nebel, nicht damals, sondern jetzt.
Unser Haus, wo wir für einander gekocht haben, während wir einander aufmerksam dabei beobachteten, wie die Hüllen unseres Ich Selbst sich zeigten, auflösten, zeigten, auflösten.
Unsere Gespräche, die niemals etwas verfolgten, sondern Bewusstseinsprozesse in Action waren.

Es sind Erinnerungen, die etwas in uns lebendig werden lassen.
Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen real und imaginär.

Sobald wir uns etwas vorstellen können, wird es für unser Gehirn real. Egal, ob wir es tatsächlich erleben oder nicht.

Avalon ist immer nur eine innere Reise. Eine Reise zu den Seelenbildern, die in uns Sehnsüchte und ihre Erfüllung vibrieren lassen.
Avalon ist und kann immer nur eine innere Reise sein. Und manchmal haben wir das Glück im Leben, dass da Menschen sind, die uns auf solchen Reisen begleiten. Obwohl wir auf unserer ganz eigenen Pilgerfahrt zurück zu Seele alleine sind, gibt es Menschen, die genauso wie wir, denselben Weg gewählt haben. Und das ist ein großes Glück.



Zurück nach Avalon.
Wir gehen zusammen.
Und doch jede für sich alleine.
Wir rufen einander zu, auf dem richtigen Pfad zu bleiben, wenn eine Weggabelung daher kommt.
Und geben uns Raum für Entwicklung, ohne Einzugreifen. Denn wir können immer nur füreinander da sein, aber einander niemals retten.
Wir wissen, wir haben dasselbe Ziel, mit einem etwas anderen Weg.
Den Weg zurück nach Avalon.
Jede mit ihrer eigenen Geschichte, ihren eigenen Erkenntnissen.
Nicht unbedingt, was wir glauben in Avalon finden zu müssen.
Sondern, das was wir für das nächste Erwachen brauchen.

Irgendwann spürten wir dann.
Es ist Zeit, ein Stück von Avalon nach Wien zu bringen. Wir waren in der britanischen Augustsonne spazieren, das Sonnenlicht spielte mit den Schatten der Bäume auf dem fruchtbaren Boden Avalons. In manchen Momenten, kam es mir so vor, als wären wir nicht mehr in Glastonbury, sondern auf dem Kahlenberg in Wien - dem sogenannten Drachenberg, der als alter keltischer Kraftort verehrt wird.


Die Bewusstwerdung, dass Orte miteinander verbunden sind und ineinander leben, auch wenn sie tausende Kilometer voneinander entfernt sind, landete in meinem Körper. Wir waren in diesem Moment an zwei Orten gleichzeitig. Tantra sagt: Das geht! Denn alles ist miteinander verbunden. Also macht es vielleicht gar keinen Unterschied, wo wir sind, um alles zu erleben, was wir wollen. Siddhis in Wien und Avalon. Bewusstsein ist grenzenlos und kann sich über Zeit und Raum ausdehnen, die Vergänglichkeit überwinden und Formen transzendieren. Manchmal kann Bewusstsein so weit entwickelt sein, dass wir über die Kausalität all unserer Sinne, Dinge wahrnehmen können, die gar nicht da sind.


An zwei Orten gleichzeitig sein.
Das kann ich mit dir.
Avalon in Wien.
Das kann ich mit dir.
Avalon in mir.
Das kann ich mit dir.

Mein Herz ganz offen.
Um Avalon zu atmen.
Das kann ich mit dir.

Ausgedehnt zwischen Raum und Zeit.
Inhaliere ich die Welt.
Und bin ganz hier zu Hause.
Wo ich bin.
Denn aller Raum ist in mir.
Und dort ist Avalon.
Nicht als Ort auf geografischen Koordinaten.
Sondern da, wo ich bin.
Ist Avalon.
Und das alles, kann ich mit dir.

Sattes Grün in grünen Augen.
Der Geschmack von Scones und schwarzem Tee im Mund.
Der Geruch von feuchtem Regen auf schwarzer Erde.
Die Nebel. Die Nebel. Die Nebel.

Es ist so schön, überall zu Hause zu sein.
Überall da, wo der Körper Imagination zu Realität macht.
Und das Gehirn nicht mehr weiß, was echt und nicht echt ist.


Es ist schön.
Und das alles kann ich mit dir.

Zurück
Zurück

Lilien der Weiblichkeit

Weiter
Weiter

Ein schönes Gebet