Peitschende Gedanken
Hinter all diesen peitschenden Gedanken.
Die mich herumwirbeln zwischen da und dort, Lösung und Scheitern.
Liegt Angst.
Angst auf den Wogen des Sees.
Versuche ich Kontrolle zu halten.
Habe aber schon längst das Ruder verloren.
Der Regen, der Sturm, das Salzwasser.
All das.
Das Leben.
Fordert mich auf.
Zur Hingabe.
Hinzugeben.
Mich hinzugeben.
Zu fühlen, was wirklich da ist.
Wenn der Kopf nicht mehr denken kann.
Weil es keine Lösungen gibt.
Für die Angst.
Weil es keine Kontrolle gibt.
Für das, was wirklich im Leben zählt.
Für das, was uns wirklich lebendig macht.
Die Wogen des Meeres.
Sie treiben mich hoch und tief.
Zwischen all dem, was mir in den letzten Tagen begegnet ist.
Und je stärker ich versuche etwas zu finden, um mich festzuhalten.
Je mehr ich versuche zu verstehen, um zu begreifen.
Desto tiefer scheitere ich an dem Widerstand das zu fühlen, das voll reinzulassen.
Was da ist.
Hinter all den nach Luft schnappenden Kontrollversuchen.
Liegt Angst.
Pure, nackte, unwiderstehliche Angst.
Angst, nicht gut genug zu sein.
Angst, dass ich es nicht schaffe.
Angst, unterzugehen.
Angst, zu sterben.
Angst, dass ich niemals der Mensch sein werde, der ich bin.
Angst, pure, nackte, unwiderstehliche Angst.
Sie peitscht mich durch Tage der Verzweiflung.
Auf der See vor Avalon.
Der Versuch sie weg haben zu wollen, scheitert.
Der Versuch sie nicht zu fühlen, scheitert.
Der Versuch die zu bekämpfen, scheitert.
Angst, pur, nackt, unwiderstehlich.
Ich gestehe mir ein, dass ich Angst habe.
Ich atme sie ein.
Auf dieser Barke vor Avalon.
Es tut weh.
Im ganzen Körper.
Ich frage sie: Was willst du mich lehren, Angst?
Sie sagt: Ich zeige dir, wie lebendig du bist.
Ich zeige dir, wie menschlich du bist.
Ich zeige dir, wieviel Liebe zum Mensch Sein darin liegt.
Wenn du aufhörst mich zu bekämpfen.
Und lernst, den Raum in dir zu halten, wo ich sein darf.
Weil du das kannst, Mensch.
Es ist nicht die Wahl zwischen Angst oder Liebe.
Ich bin nicht gegen dich und auch kein Feind der Liebe.
Du musst mich nicht verdammen, um zu siegen.
Und dich nicht fürchten vor der Intensität, die ich bringe.
Ich bin der Weg in die Liebe hinein.
Weil ich dir zeige.
Wie am Abgrund deiner Seele.
Liebe geht.