Sex hoch Universum

Es ist ein seltenes Fundstück, einen Mann zu finden, mit dem der Sex on point ist. Meistens funktioniert irgendetwas nicht ganz. Man fühlt sich nicht verbunden, obwohl man sich in einer der intimsten Arten verbindet, die es in Menschenform gibt. Oft ist etwas einfach off. Mann und Frau begegnen sich nicht wirklich, obwohl sie miteinander im Bett sind. Es fehlt etwas, und man fühlt es ganz tief, irgendwo im Körper.



Der Sex mit einem anderen Menschen wird besser, je mehr man sich selbst intim begegnen kann. Das ist die Erfahrung, die ich gemacht habe. Als Frau. In einem Frauenkörper. Bin ich viele Jahrzehnte den Heilungsweg meiner eigenen Sexualität gegangen. Habe mich erforscht, bin tausend Tode des eigenen inneren Patriarchats gestorben und bin immer tiefer zu dem getaucht, was ich mir im Bett wünsche und welche Bedürfnisse ich habe. Je ehrlicher ich mir diese selbst eingestanden und den Mut entwickelt habe, sie zu kommunizieren, desto besser ist der Sex mit einem anderen Menschen geworden. Doch meistens hat es nie wirklich ganz gereicht, bin ich nie wirklich ganz berührt worden. Bis vor Kurzem. Als dieser eine Mann in mein Leben trat.


Mein Körper hat mich immer wieder dazu aufgefordert, genau wahrnehmen und spüren zu lernen, welche Erlösung durch Sexualität er braucht. Für mich ist der sexuelle Akt eine tiefenpsychologische Erfahrung. Im Körper sind alle unsere Gedanken, Gefühle, Erfahrungen, Erinnerungen und unbewussten Vorstellungen eingeschrieben. Aus diesen heraus entwickeln sich unsere sexuellen Fantasien - das, was wir brauchen, um angeturned zu sein und uns Schritt für Schritt öffnen zu können. Doch es braucht Mut, uns unseren Fantasien ohne Scham und Schuld zuzuwenden. Und dabei alle Bilder, von dem, was Sexualität sein sollte oder ist, bröckeln zu lassen. Alle Konzepte von gut und nicht gut, heilig, schön, heilsam oder auch nährend, verrucht, verboten dürfen dabei gehen. Gerade in der spirituellen Szene haben wir bestimmte Vorstellungen darüber, wie guter, intimer, heiliger Sex geht. Und während wir einem mental konzipierten heiligen Bild von Sexualität nachlaufen, laufen wir an dem vorbei, was wir eigentlich sind und eigentlich brauchen, um den kleinen Ego Tod im Bett zu sterben.


Erst als ich mir erlaubt habe, die Bitch in mir zu spüren, war Orgasmus geil. Erst als ich ganz in jene Bilder gesunken bin, die meine Klitoris zum Zucken bringen, war ich frei. Erst als ich aufgehört habe, zu performen, konnte ich meine Geilheit spüren. Und mich ganz auf meine Vagina einlassen.


Zuerst mit mir. Und dann mit dir.
Du weißt, wie du mich berühren musst, damit ich schmelze.
Ich weiß gar nicht, ob es eine Strategie ist, oder du es einfach fühlst.
In deinen Händen, spüre ich mich selbst.
Wenn du mich küsst, küsse ich mich.
Du in mir. Fühlt sich wie zu Hause an.
So als wäre dein Penis für meine Vagina gemacht.
Ich spüre dich tiefer, je mehr ich bereit bin, aufzumachen.
Für dich in mir.
Wir müssen es nicht üben.
Auch nicht darüber sprechen.
Oder einen Workshop dafür machen.
Es ist einfach so zwischen uns.
Sexuell ein absoluter Mega Match.
Wenn wir miteinander schlafen, darf ich ganz zu mir zurücksinken.
Damit du tiefer in mir landest.
Ich muss mich nicht auf dich konzentrieren.
Sondern nur auf mich.
Meinen Körper.
Mein Empfinden.
Mein Innerstes.
Du penetrierst und ich empfange.
Obwohl du schon ganz tief in mir bist.
Geht es noch tiefer.
Alle meine dunkelsten Geheimnisse kommen ans Licht.
Alle Facetten meiner Schmerzen erlösen sich im orgiastischen Schreien.
Ich rufe Gott durch deinen Namen.
Will dich und stoße dich weg.
Weil meine tiefste Wunde das Zulassen von echter Intimität ist.
Im Moment des Höhepunkts, weiß ich, wie gebrochen ich bin.
Und so gefährlich in diesem Gebrochen Sein.
Doch du hälst den Raum dafür.
Easy.
Und ich lerne, mich so zu lieben, wie ich gerade bin.
Ekstatisch lege ich mich durch dich in die Hände Gottes.
Betrachte mich im Spiegel des widerstandslosen Seins.
Und weiß: Es gibt nichts, außer diesen Moment der Selbsterkenntnis.
Pur. Echt. Wahr. Ohne Masken.
Und während ich die Wellen in meinem Körper genieße.
Sinken wir zurück ins Leben.

Sexualität ist eine Reise zurück zu mir.
Im Egosterben der Ganzwerdung.
Aufgespannt zwischen Mensch Sein und Universum.
Fliege ich dual in die Nondualität.
Ich sterbe in deinen Armen, jedes Mal wieder.
Ohne Ziel und Plan.
Immer tiefer.
Mit dir.

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