Gott hat einen Traum für dich
Es war immer schon im meinem innersten Kern ein Gefühl von “ich bin geführt von etwas Größerem”. Als ich jünger war, konnte ich es nicht orten, denn es war so, als wäre es nicht im Körper. Diese Stimme einer höheren Instanz, die genau wußte, welche Schritte ich zu gehen hatte, um meinen Weg zu gehen.
Dharma war schon früh in mir entbrannt - doch ich hatte kein Konzept, keinen Plan, kein Wissen darüber. Nur diese innere Stimme, die manchmal laut, manchmal leiser, manchmal ganz leise zu mir flüsterte. Und mich vor allem dann, wenn ich meinen Pfad dabei war zu verlassen, liebevoll zurückholte.
Wir können lange verneinen, dass es diese Stimme gibt. Lange nicht hinhören und auch so tun, als würden wir sie nicht hören. Denn manchmal sind die Paukenschläge des Egos und seines Haben Wollens lauter, als der stille Puls von Seele. Die Kunst liegt bei Dharma darin, Seele zu folgen und dabei auf einem ganz menschlichen Weg zu bleiben. Wie schaffen wir es voll im Leben zu sein? Alles auszukosten, was dieses Leben zu bieten hat und was wir uns wünschen. Ohne uns dabei selbst zu verlieren? Wie können wir alle unsere Wunden transzendieren, um nicht mehr aus dem Unterbewusstsein heraus zu manifestieren, sondern aus klarer Bewusstheit, uns für jenes in unserem Leben zu entscheiden, was unserer Entwicklung dienlich ist. Bedeutet mehr Bewusstheit automatisch auch, dass wir nicht mehr zu jenen Dingen greifen, die intensiv sind? Oder vielleicht so ausgedrückt: Wann erkennen wir, dass wir uns wie Eremiten aus dem Leben zurückziehen und aus Angst vor Verletzung nicht mehr in Beziehung zum Leben gehen? Und wann darf Bewusstheit sich in alle Formen des Lebens ausdehnen und dabei ganz safe bleiben, weil wir non attachment als eine Fähigkeit in uns entwickelt haben, die es erlaubt Rama (= Licht) statt Drama zu säen.
Sich ganz einzugestehen, wer man wirklich ist. Ist gar nicht so leicht. Denn wir haben gelernt unsere Kleinbürgerlichkeit mehr zu lieben, als unsere Authentizität. Wann merkt man, dass die eigenen Sehnsüchte einen in den Abgrund treiben könnten und wann fallen sie auf einen gesunden nährenden Boden?
Je mehr man Seele lebt, desto intensiver werden die Erfahrungen, die das Leben uns schenkt. Wir haben alle unsere Geschichte, die wir seit Anbeginn der Zeit tragen. Wo hört Karma auf und wo beginnt Dharma? Kann Dharma überhaupt wirken, wenn wir weiterhin karmisch handeln?
Dharma zu leben, bedeutet den Traum, den Gott für dich hat im Körper, auf der Erde lebendig zu machen. Und das führt dich unweigerlich in eine Begegnung mit deinen tiefsten Wunden - egal ob sie aus vergangenen Leben, kindliche Erfahrungen oder anderen Traumatas stammen. Was ist, wenn dein Karma deinem Dharma im Weg steht? Oder besser noch: die besten Medizin ist, um deinen Dharma Weg endlich zu gehen? Gibt es Licht ohne Schatten? Und kann der tiefste Schatten im Licht von Dharma Heilung finden?
Der Schatten und das Licht im ewigen Tanz.
Der eine will es verschlingen, der andere es haben.
In tiefen Beatz direkt ins Leben hinein.
Brennen unsere Sehnsüchte lichterloh.
Wann wissen wir, dass Sehnsucht uns nicht verbrennt?
Und wann wissen wir, dass wir Sehnsucht verleugnen, nur um nicht zu verbrennen?
Vielleicht kann man all das niemals verstehen.
Das Mysterium des Lebens niemals lüften?
Vielleicht kann man es nicht kontrollieren.
Sondern manchmal einfach nur atmen.
Raum finden.
Spüren.
Schritt für Schritt weitergehen.
Integer bleiben.
Immer wieder zur Essenz von Seele zurückkommen.
Und dort. Lauschen.
Wie das Rad von Dharma sich still und leise dreht.
Egal, ob wir es sehen oder nicht.
Egal, ob wir danach handeln oder nicht.
Vielleicht fängt Gott uns immer wieder auf, wenn wir fallen. Egal wie tief.
Denn vielleicht hat er einen Traum für uns.
Und wartet solange und egal wie lange wir brauchen.
Bis.
Wir.
AUFWACHEN.