Seelenbruder Codes

Wenn mich jemand fragen würde auf welchen Typ von Mann ich stehe, dann würde ich ohne Zweifel sagen: Bad Boys. Männer, die eine gewisse verruchte Ausstrahlung haben. Bei denen ich das Gefühl bekomme, sie können mich dominieren, mich im Kampf besiegen. Die ein bisschen in den Unterwelten ihrer eigenen Schatten gefangen sind und sich gerne an der Schwelle zwischen Gut und Böse bewegen. Doch tief in sich den Wunsch nach Befreiung haben. Nach Licht. Nach Liebe.


Manchmal hab ich mich in meinem Leben dafür entschieden, den Good Guy zu wählen. Den sicheren Mann, der da ist. Im Flow. Ohne viel Edge. Nicht unbedingt, weil mich diese Sorte Mann anzieht - sexuell. Sondern weil ich dachte, dass es besser für meine Psyche und mein seelisches Wohlbefinden wäre. Doch schnell merkte ich, dass solche Männer mich nur für eine kurze Zeit kicken, ich schnell das Interesse verliere und Gemütlichkeit in Beziehungen nicht unbedingt etwas ist, das mich lange erfüllt.



Mir fehlt das Spiel.
Der Tangotanz zwischen Schatten und Licht.
Die Dynamik, die entsteht, wenn man sich dazu herausfordert, alle Seiten auf den Tisch zu legen. Die Engel. Die Dämonen. Nicht mehr im Schein der reinen Liebe herum tänzelt, um das Fühlen von wahrer Tiefe zu verhindern. Ich liebe es, wenn Männer, Männer sind. Mit all den patriachalen Mustern, die dazu gehören. Aber auch der Bereitschaft, den Schmerz dahinter zu betrachten und all das im Feuer der Liebe brennen zu lassen.

Ich liebe Bad Boys.
Ihre Coolness.
Ihre Edge.
Den inneren Kampf, den sie mit ihren eigenen Dämonen haben.
Das Gift des Schmerzes, das darin verborgen ist.
Ich liebe es all die Emotionen zu fühlen, die entstehen, wenn man sich auf einen Bad Boy einlässt. Die Eifersucht, das Besitzdenken, die Wut, die Angst - die Gefahr, die im Körper spürbar wird, wenn man sich an die Grenzen des eigenen Egos mit all seinen Wunden begibt und dabei den Prozess der Bewusstwerdung, der leidenschaftlich in Gang gebracht wird, ohne Angst mutig durchlebt. Alles erlaubend, alles integrierend, befreit von Hölle, um Himmel zu sehen.


Ich liebe den Sex mit Bad Boys. Er ist edgy. Alles erlaubt. Kein spirituelles Bild mehr von Kuschelsex bei Kerzenschein, obwohl das nicht ausgeschlossen ist. Kein seichtes Geplapper von heiliger Liebe im Sakrament der Ehe. Sondern pures Fühlen von dem wie es ist, wenn zwei Menschen aufeinander treffen, ihre Geschichten im sexuellen Akt verbinden und durch den Körper in Ausdruck bringen. All in. Die Engel und die Teufel. Das ist heiß, das macht mich an, das bringt mich zum Orgasmus. Und macht mich so richtig lebendig, trotz der Ego Schmerzen, die eine solche Katharsis manchmal mit sich bringt. Das Ego mit all seinen Vorstellungen von, wie Liebe geht und was sie sein soll, langsam stirbt - während wahre Liebe wirklich erwacht.


Ich liebe es Bad Boys herauszufordern. Manchmal durch mein Aussehen, manchmal durch messerscharfe Bemerkungen, manchmal durch Angriff, manchmal durch Süße. Ich möchte alle Seiten auf dem Tisch sehen. Ich liebe diesen Tanz der dabei entsteht. Denn Liebe ist nicht etwas, das wir in Begegnung mit anderen einfach so können. Sie ist das, was entsteht, wenn wir bereit sind einander wirklich zu begegnen. All in.


Der Weg im Feuer der Liebe.
Dafür muss man stabil sein.
Da geht sich Drama nicht aus, weil es selbstzerstörerisch ist.
Es braucht Raum, um alle Emotionen zu fühlen.
Sie durch den Körper fliessen zu lassen.
Sexuell oder auch in Form von Kunst.
Non Attachment zu üben.
Auf Zerstörung zu verzichten.
Die des anderen und die eigene.
Ich will alles fühlen, was das menschliche Repertoire zu Bieten hat.
Und die Kraft haben, so frei zu werden, dass ich all das halten kann.
Ohne Drama.
Aber mit viel Bewusstsein.


In all diesen Jahren der Erfahrungen mit Männern, habe ich diese Seite in mir oft versucht zu unterdrücken. Hab mich zufrieden gegeben mit Harmonie. Aber es befriedigt nicht den unstillbaren Durst den ich danach habe, an der Schwelle zwischen Schatten und Licht zu tanzen.
Ich will diese Männer nicht befreien.
Ich will nur mich selbst befreien.
Von all den Illusionen des Geistes, die glauben, dass jemand uns gehört.
Dass wir einander besitzen können.
Dass Eifersucht gut ist. Dass Drama mehr kickt als Freiheit in Gott.


Ich liebe Bad Boys.
Maybe because I am a Bad Gal.
Oder umgekehrt.
Ich liebe die Engel, die sich in den Augen der Bad Boys verstecken.
Angst haben.
Vor Hingabe.
Kämpfen, um zu kontrollieren.
Weil sie es nicht anders gelernt haben.
Als ihren Mann zu stehen.


Schon als Kind wusste ich, dass da jemand irgendwo da draussen ist. Für mich. Ein Seelenbruder. Eine zweite Hälfte. Jemand, nach dem ich schon seit einigen Leben suche. Ich hatte ein sehr klares Bild zu diesem Mann, ein Gefühl davon wie er sich anfühlt. In jeder meiner Beziehungen, die mit den Jahren in mein Leben traten, projizierte ich dieses Seelenbild auf die Männer. Ich wollte ihn unbedingt finden - und tat alles dafür, dass mein Seelenbild auf das jeweilige Gegenüber passte. Doch ich scheiterte immer und immer wieder. Denn passen wollte es nie ganz. Jedes Mal, wenn ein Mann eine gute Projektionsfläche war, wurde die Verliebtheits Phase von all meinen schmerzenden Sehnsüchten begleitet und einer im Speziellen: Eine wahre Begegnung mit dem Bad Boy zu erleben und im Spiel des Feuers Erlösung aus der Trennung zu erfahren. Niemand war jemals bereit dazu - manche flüchteten, andere ließen sich nicht darauf ein und bevorzugten das Play it Safe Game. Doch das interessierte mich nicht.


Ich erkannte, dass ich, um diese Sehnsucht stabil und sicher in mir zu leben, die Träume der Prinzessin in mir töten musste. Du weißt schon: Da kommt er, auf dem weißen Pferd und rettet mich. Ein Bad Boy wird dich niemals retten, genau so wenig wie irgendein anderer Mann. Die Prinzessin in mir wuchs langsam zur Königin heran. Wenn ich ehrlich bin, bin ich eigentlich mittendrin in diesem Prozess. Des mir Eingestehens, wie ich Liebe leben will. Worauf ich wirklich stehe. Und dass es niemanden braucht, der mir das gibt. Sondern dass es reicht, wenn ich diese Sehnsucht nach dem Bad Boy voll owne. Und ganz zu mir zurückhole.


Ich will einen Mann, der mit mir im Feuer tanzt.
Dort an den Grenzen, wo das Ego sterben muss, damit Seele Einkehr hält.
Dort, wo alle menschlichen Abgründe wie Gold auf dem Altar vor Gott liegen.
Und in einem Kuss erlöst werden können, wenn wir es zulassen.
Ich will sterben, wenn ich einen Orgasmus habe.
Um wiederaufzuerstehen.
Immer und immer wieder, bis aller Schatten im Licht geschmolzen ist.
Bis keine falschen Selbstbilder mehr übrig bleiben.
Sondern Seele pur.
Da wo keine Angst, kein Besitz, keine Eifersucht, kein “haben wollen” mehr Platz haben.
Da wo er und ich frei sind.
Und in wahrer Liebe vereint.
Eins.
In Zwei.
Zu Eins.

Ich liebe Bad Boys, weil sie mich an die Grenze zu mir selbst bringen.
Und ich dort endlich erkenne.
Wer ich wirklich bin.
Und ich dort endlich weiß,
Welcher Code mein Dharma ist.
Was es dazu braucht?
Radikale Ehrlichkeit zu dir selbst.
Mut.
Feuer.
Das Überwinden der Angst vor dem Tod.
Und eine tiefe Verankerung in Gott.

Denn egal wie viele Bad Boys kommen und gehen.
Und meine Seele penetrieren.
Es ist Gott, der an erster Stelle steht.
Und solange das so ist.
Bin ich safe.
Mit all diesen wunderschönen Männern, die mit mir Tango tanzen.

That’s the deal with Dharma.
In or out?

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Wie ein Puzzle mein ganzes Leben