So frei, dass ich mir selbst gehöre

Nach all diesen Erfahrungen in der Liebe, bin ich an dem Punkt, dass ich so frei werden will, dass ich nur ganz mir selbst gehöre. Vielleicht schwingt in uns Frauen ein Programm, uns für den Mann aufzugeben. In meiner aktuellen Beziehung lerne ich es auf die schmerzhafte Art. Wieder einmal.

Was es bedeutet, mir selbst treu zu bleiben.
Dem, was mein innerstes Gefühl sagt Folge zu leisten, auch wenn dadurch die Möglichkeit besteht, den anderen Menschen zu verlieren.
Ich lerne, was es bedeutet meine Sehnsüchte voll zu mir zu holen und meine Zukunft ohne diesen Menschen zu sehen und dabei glücklich zu sein.
Ich muss dafür jene Anteile in mir sterben lassen, die bedürftig nach einem Bild von Liebe greifen, das es nicht gibt. Außer vielleicht in meinem Inneren.
Ganz für mich zu stehen. Und trotzdem in der Liebe zu bleiben.
Auf alles zu verzichten, was mir mit ihm nicht gut tut.
Und mich immer und immer wieder auf meine eigenen Beine zu stellen.
Denn ich weiß, ich hab diese Kraft.
Mich zurückzuziehen, weil es, weil er mir nicht gut tut.
Und dabei mit der Angst zu atmen, wie ein Leben ohne ihn wäre.
Weil ich keine Kompromisse in Bezug auf mein Wohlbefinden eingehen mag.
Ich will mich genährt, bereichert, schön, wertvoll, geschätzt mit einem Mann fühlen.
Und das sind die Werte, die ich habe und trage.


Ein Befreiungsschlag in einem Atemzug.

In dem ich Ja zu mir sage und Nein zu dir und deinen verkorksten Wahrheiten über die Liebe. Ich warte nicht mehr auf dich, weil ich aufgehört habe, auf mich selbst zu warten. Ich lerne Stück für Stück, dem zu vertrauen, was mein Körper mir sagt. Und indem ich zu ihm zurücksinke, gehe ich Schritt für Schritt jene Prozesse durch, die Energiearbeit a la Tantra mit sich bringt. Um die Illusion von der Wahrheit zu unterscheiden.


Es geht nicht darum, dich zu verändern. Mich zu hinterfragen. Oder zu versuchen, Liebe künstlich aufzubauen. Sondern ganz zu mir, meinen Sehnsüchten zu stehen, ohne sie an dir und deinen Wunden abbröckeln zu lassen. So frei zu werden von dem, was du willst und nicht willst und ganz zu dem zu sinken, was ich will.

Und ich will:


Frei sein von dir und deiner toxischen Art.
Frei von dem Mann, der mich kontrollieren will, damit er sich sicher fühlt.
Frei von deinen Konzepten über mich, die du glaubst zu brauchen, um Liebe zu leben. Frei von der Enge, die das alles in meinem Körper macht. Und der Schwere in meinem Herzen. Frei von der Scham, die meine Verletzlichkeit, Offenheit und Ehrlichkeit dir gegenüber in mir hinterlassen hat. Ich hab mich offenbart und bin damit direkt in dein Schwert gerannt. Meine Liebe zu dir hat mich schwach gemacht und doch ist es so, dass darin vielleicht Stärke liegt. Ich hab mich ganz nackt ausgezogen und du hast es genossen mir dabei zuzusehen, nur um dir deine Sicherheit zurückzuholen, dass ich da bleibe. Egal was du tust. Ich will frei sein von diesem Spiel, das du gesund bezeichnest und ich absurd.


Frei sein heißt zu mir zu stehen.
Zu dem, was ich fühle.
Obwohl du es bezweifelst.
Mich anzweifelst.
Frei sein heißt mich zu ownen und dich dabei ganz du selbst sein zu lassen.
Und mir dabei die Frage zu stellen: Will ich mit so jemandem in Beziehung sein?


Nein. Will ich nicht.
Und in diesem ehrlichen, radikalen Nein. Liegt so viel Freiheit drin.
Ich atme das Nein zu dir ein und aus.
Mit jedem Atemzug komme ich dabei mehr zu mir zurück.
Steige aus, aus dem toxischen Dialog, dem Kampf, den wir unausgesprochen gegeneinander führen. Weil du du bist. Und ich ich.
Ich weiß nicht, ob wir es in die Liebe schaffen, denn das ist ein Weg, der gegangen werden muss. Und dafür braucht es zwei.


Ich entscheide, Nein. Jetzt nicht.
Vielleicht irgendwann. Wieder.
Doch nein. Jetzt nicht. Mein Lieber.
Und ohne der Hoffnung zu viel zuzumuten. Versuche ich das Nein radikal und ehrlich in mir Raum finden zu lassen. Und dabei wieder meine Freiheit zu finden. Mein Herz braucht noch ein bisschen, bis es mit dem Nein mitatmen kann ohne die Liebe zu dir zu verneinen. Doch ich vertraue darauf, dass das Nein seinen Weg durch meinen Körper finden wird.


Was dann kommt?
Zwischen uns?
Ich weiß es nicht.
Doch es ist besser, als all das, was wir jetzt haben.
Und darin liegt die Kraft der Entscheidungen.
Die Freiheit bringen.
Ohne zu wissen, was als Nächstes kommt.


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Zerstörungslust

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Höhepunkt