Elvis’ Priscilla
Der King of Rock und seine Sprache in der Kommunikation mit seiner Ehefrau Priscilla - aus dem Film von Sofia Coppola Priscilla basierend auf Priscilla Presleys Autobiografie.
How is my girl?
Fragte er sie jedes Mal, wenn er von Touren und Affären nach Hause kam.
Come’on be a good girl!
Forderte er sie immer wieder auf, gefügig zu sein und nicht zu viele Fragen zu stellen.
It’s either me or your career, baby!
War seine Antwort auf ihre Idee eine Job anzunehmen, damit sie der Langeweile ständig im Haus zu sein und auf ihn zu warten, entkommen konnte.
I need you to be there for me, when I call.
Damit vermittelte er ihr, dass sie zu Hause auf ihn warten musste, um seine Bedürfnisse zu erfüllen. Da zu sein für ihren Mann.
I don’t want you to wear brown. I does not suit you. And it reminds me of the army.
Er entkräftigte ihren Wunsch, sich anders kleiden zu wollen. Machte sie zu einem Püppchen. Und sie kleidete und stylte sich solange sie in Beziehung mit ihm war, so wie er es wollte.
We have to control our desires, the desires of the flesh.
War seine Antwort, als sie ihre sexuellen Bedürfnisse ausdrückte, weil er nicht mit ihr schlafen wollte, während er ständig Affären hatte.
If you don’t share my interests, there are woman who do.
War seine Antwort, nachdem sie ihm sagte, dass es sie nervte, wenn er ihr aus der Bibel vorlas.
I think we should take time apart. I need a break.
Sagte er zu ihr, als sie im 8. Monat schwanger war und er gerade eine Affäre mit einer Hollywoodschauspielerin hatte.
I will show you, how much of a man I am.
Schrie er, als er sie gegen Ende ihrer Beziehung auf Drogen vergewaltigen wollte.
Macht. Ohnmacht. Schmerz.
In all seinen Worten die Arroganz und Ignoranz einer dominierenden Energie, die sich vom Leben trennt. Eingebetet in den sozial konstruierten Genderverhältnissen der 60er Jahre, war Elvis einfach der Mann, der er war. In all diesen Sätzen ist so viel Gewalt, Unterdrückung, ein sich über den anderen erheben wollen. Gefangen in Gedanken und gesellschaftlichen Konzepten von “so ist das” und “so muss es sein”, schuf er sich ein Gefängnis, an dem er zerbrach. Denn meistens tun wir uns mit Trennung selbst mehr weh, als den anderen. Ein Narzisst in seiner Illusion der all beherrschenden Männlichkeit, die über dem Weiblichen steht. Der King of Rock, bereits tot, aber von der ganzen Welt als lebendig in der Ewigkeit gefeiert, war nicht nur Täter, sondern Opfer - seines eigenen Giftes der patriarchalen Wunden, die durch ihn wirkten.
Unbewusst.
Und sie?
Irgendwann entschloss Priscilla sich nach fünf Jahren Ehe scheiden zu lassen. Ihren Weg zu gehen, aus der Beziehung in die Freiheit.
Sie liebte ihn - und er sie auch. Wahrscheinlich sehr sogar.
Seine letzten Worte an sie:
Maybe in another time, in another place, under other circumstances.
Wir sind Teil der Geschichte.
Wir sind die Geschichte.
Wir sind ermächtigt durch Geschichte.
Und nur wir können Geschichte verändern.