Hitze Flash
Die Hitze des Sommers hat etwas Kathartisches.
Sie verbrennt einfach. Vielleicht alles, was wir nicht mehr brauchen, um uns frei zu machen für das, was kommen soll. In der Hitze des Sommers hört der Kopf auf zu denken, nicht weil er will, sondern weil er muss. Das, was übrig bleibt, ist das, was unter dem Denken immer da ist und was wir gerne oft wegdenken, um nicht zu fühlen.
Hitze braucht Hingabe. Es bringt nämlich nichts, uns gegen sie zu wehren. Je mehr wir in den Widerstand mit Hitze gehen, desto schlimmer wird sie. Vielleicht macht die Hitze des Sommers das mit uns, was mit einem Kuchen passiert, den wir ihn ins Backrohr schieben. Sie lässt uns reifen, macht uns essbar, verwandelt in einem alchemistischen Prozess genussloses in genussvolles. Macht uns duftend und lecker, so wie einen Kuchen, wenn wir ihn aus dem Backrohr nehmen.
Hitze brennt die Haut auf.
Lässt Schweiß entstehen, wo vorher keiner war.
Ist sengend heiß, pures Feuer, durch das wir im Sommer gehen.
Um zu reifen.
In der Hoch Zeit der Sonne, werden wir von der Hitze erhoben.
Um durch den Sommer hindurch in die Erntezeit des Jahres zu gehen.
Und das zu ernten, was wir gesät haben.
Im Winter wollen alle Hitze.
Im Sommer klagen viele über sie.
Weil wir vielleicht ihren Sinn und ihre Sinnhaftigkeit nicht verstehen.
Das Feuer lockt alles aus dem Unterbewusstsein hervor, was gereinigt werden will.
Damit die Essenz für die Ernte übrig bleibt.
Und davor können wir uns nicht verstecken.
Mit Hitze zu atmen, bedeutet diese Transformation voll reinzulassen.
Das Feuer der Sonne ganz tief zu empfangen.
Alles verbrennen zu lassen, was brennen will.
Um Platz zu machen.
Für die Essenz der Herbsternte.
Wir können uns abkühlen, doch die Hitze holt uns immer wieder ein.
Und vielleicht sind diese Worte eine Einladung für dich, dieses Jahr Hitze einzuladen.
Dich nicht mehr gegen sie zu wehren.
Mit ihr zu atmen.
Und zu schauen, was passiert.
Wenn die Hitze ohne Widerstand deinen Körper berühren darf.