Nives Gobo Nives Gobo

Avalon

Ein Wort. Ein Bild.
Mythos, Legende, Erfahrung.
Avalon ist und kann immer nur eine Erfahrung auf dem Altar deines Körpers sein. 


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Der Raum der Göttin, in dem Liebe wirkt. 
Eine Pilgerreise. Die Reise. Das Pilgern.
Zurück nach Hause. 
Auf der Barke.
Gleistest du über den See.
Zurück zu dir. 

Avalon. Eine Sehnsucht. Ein Versprechen.
Ist die Sehnsucht das Versprechen?

Viele Sagen reihen sich um die verlorene Insel.
Viele Bilder, die auftauchen, sobald wir ihren Namen rufen.
Hat es sie gegeben oder nicht?
Die mystische Insel, die sich dem denkenden Verstand entzieht und nur in der Bereitschaft einer direkten Erfahrung erfahrbar ist. 

Was bedeutet direkte Erfahrung?
Ein direktes Erfahren des Lebens?

Fragt die Novizin am Ufer von Avalon. 

Direkte Erfahrung bedeutet zu verlernen, was du glaubst zu sein und über die Welt zu wissen.
Die Nebel zu lichten, die dich nicht sehen lassen und gleichzeitig nach Avalon führen. Direkt zu erleben, was Leben in dir tut. Und was es mit dir macht, wenn du jeden Tag bereit bist, die Räume deiner Erfahrung von Realität zu vergrößern. Auszusteigen aus dem ewigen Loop der immer gleichen Gedanken, die dich in die immer gleichen Handlungen zwingen und immer die gleichen altbekannten Resultate liefern. 

Die Nebel werden dichter, je älter du wirst.
Du opferst deine Unschuld zugunsten von Wissen.
Die Neugier auf Leben schwindet und macht Platz der Routine, an die du dich mit den Jahren gewöhnst, weil du sie kennst. Du willst sie lieber, weil es nicht so anstrengend ist. Du verzichtest auf deine Sehnsüchte, weil Entwicklung Mut von dir einfordern würde. Mut zu leben. Direkt. Nicht aus der Vorstellung, sondern roh, hier, jetzt.

Irgendwann hast du gelernt, aus Angst und Kontrollsucht dem Leben nicht mehr zu begegnen. So wie es daher kommt. Du hälst dich klein. Weil es so gemütlicher ist. Und obwohl es dich fast zerreißt, weil du schon längst spürst, dass es zu eng geworden ist, bleibst du. In diesem Leben, von dem du eigentlich schon lange müde bist.

Lieber in den Nebeln bleiben.
Suchend und suchend. Du findest aber nicht.
Die Nebel werden dichter und dichter.
Und irgendwann siehst du nichts mehr.
Weil die Filter deiner Wahrnehmung so manifest geworden sind, das sie schon längst begonnen haben, dein Leben zu formen. Im immer gleichen Trott deiner Selbstverleugnung. 

Direkte Erfahrung des Lebens ist:

#atmen
#Mut haben, dich selbst zu vergessen
#dein Wissen über die Welt von Bord werfen
#weißes Blatt Papier, jeden Tag von Neuem
#Leben voll reinzulassen, statt auszuweichen
#Unschuld im Zauber des Kindes, das nichts erwartet und alles bekommt
#direkt statt auf Umwegen
#direkt ohne Dealen
#nicht dich denken, sondern dich sein lernen

Avalon. Ein Ruf. Ein Versprechen.
So tief in den Körper eingebrannt.
Denn es gibt nur diesen einen Weg.
Wenn du wahrlich frei sein willst. 

Die Nebel deines Lebens lüften sich nicht, weil du deine Hausaufgaben brav gemacht hast. Oder vorhast, sie zu lüften. 

Du musst vergessen, wer du glaubst zu sein.
Während du auf der Barke stehst.
So leer von allen Konzepten, Selbstbildern und Vorstellungen davon, wie es geht. 
Keine Vergangenheit.
Keine Zukunft. 

Und dann können die Nebel deine Haut durchdringen, sich in dir auflösen, um den Weg zu mehr Bewusstsein zu öffnen. 

Ist es ein Mythos? Ja.
Ist es ein Einweihungsweg? Ja.
Muss ich es lernen? Ja, irgendwie schon.
Es immer wieder wiederholen? Auf jeden Fall. 

Und dann?

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Ein Bild.
Ein Wort.
Ein Versprechen. 

Und dann?

Fängt es wieder von vorne an.
Bis du eine Hohepriesterin von Avalon wirst.
Und das Lüften der Nebel die Meisterschaft deines Lebens geworden ist. 

Verstehst du das?
Ich bin am Weg. 
Gut.

Und dann lächelt sie.
Die Göttin.

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Nives Gobo Nives Gobo

Die Barke

Ich liebe es mit Booten und Schiffen auf dem Wasser zu fahren. Es ist das Gefühl von Weite, Freiheit. Ohne Land in Sicht. Das Gefühl, dass alles möglich ist, wenn ich mich in den unendlichen Horizont ausdehnen kann, dort wo die Wasseroberfläche den Himmel berührt.

Es ist, als würde ich mich selbst vergessen. So als hätte das Ufer alles von mir behalten, was ich glaube zu sein. So als wäre ein Teil von Nives an Land geblieben, und so als hätte ich nur das an Bord mitgenommen, was ich wirklich bin.  Ich liebe das Schaukeln der Wellen, die mich im ewig gleichen Rhythmus in tiefe Entspannung wiegen. Die Verbindung von Wasser und Luft. Die Tiefe, die sich in beiden Elementen unendlich ausdehnt, grenzenlos. Kein Land in Sicht. 

Oft spüre ich meine Ahnen, wenn ich auf Booten oder Schiffen unterwegs bin. Mein Großvater, der Matrose war, damals in den 1950er, und zwischen Venedig und Rijeka seinen Dienst leistete. Es ist diese Freiheit, die man hat, wenn man auf Wasser ist - keine Verpflichtungen, keine Aufgaben, keine engen Räume, die definieren, was du bist und nicht sein kannst. 

Es ist das Gefühl von Abenteuer, denn du weißt nie, was die See bringt. Oder wohin sie dich trägt. Und es ist dieses tiefe pure Vertrauen, das entstehen muss, wenn du deinen Körper von einem anderen Körper tragen lässt - auf einer Oberfläche, die aus Wasser ist, und wo du dich immer wieder darüber wunderst, wie es dich und das Boot trägt, tragen kann. Ein Wunder der menschlichen Innovation. 

Im avalonischen Zyklus des Heilungsweges spielt die Barke eine essentielle Rolle. Sie trägt jene, die nach Avalon reisen wollen über das Wasser. Durch die Nebel hindurch. Wasser als Seelenbild des Unbewussten ist jenes Element, das uns tief hinab zu unseren Träumen, Illusionen und Sehnsüchten führen kann. Wasser ist genauso wie das zweite Chakra eines der geheimnisvollsten Elemente im Tantra Yoga. Denn du weißt nie, wie tief es nach unten geht, und was da unten so lauert. Wasser ist in seiner Polarität weiblich und hat die Fähigkeit tiefe Heilung auf der Ebene des Körpers in uns zu bewirken. Wir wiegen und bewegen das Wasser in uns, wenn wir unser Becken kreisen. Rühren in dem Kessel, dem Gral von Cerdiwen, jener großen Göttin im keltischen Pantheon, die die Hüterin der Kräuter, der Fruchtbarkeit und der ewigen Zyklen des Lebens ist. 

So lassen wir uns im Leben manchmal auf der Barke herumtreiben. Durch die Gewässer unserer Sehnsüchte und auch Illusionen. Es ist schön, verträumt, genussvoll, entspannend. Einfach mal nur im Wasser zu sein. Tief nach Innen zu blicken und wie ein Fisch im kühlen Nass zu schauen, was die Wellen des Unbewussten hochspülen wollen. 

Es ist der Abstieg. Das Besteigen der Barke nach Avalon ist der Abstieg in die unbewussten Ebenen unseres Seins. Dabei trägt die Barke uns in ihrem schützenden Raum und gibt uns Zeit für Ruhe und Innenschau. 

Manche Menschen wollen ewig in diesem Zustand bleiben. Sie lieben die Illusion. Es ist gemütlich im Wasser. Denn es braucht den Willen das Wasser ins Feuer zu erheben, um aus dem Unbewussten ins Licht zu treten. Oft tauchen wir sehr lange in unsere Träume unter, schwimmen und bleiben gefangen in Genüssen, Sehnsüchten, den illusorischen Welten unserer Selbstbilder und wollen nicht aufstehen, um das Feuer zu entzünden, das der nächste Schritt im Aufstieg wäre. 

Das Unbewusste bewusst zu machen. Aus der liegenden Position in der Barke aufzustehen und mit einer klaren Entscheidung zu wählen, dass es in unserer Kraft liegt, die Nebel zu lüften und Avalon zu finden. 

Im Tantra ist es der Aufstieg vom zweiten Chakra ins dritte des Feuers, um dann von unten nach oben im Herzen anzukommen. Hier ist Avalon zu Hause, hier ist unser Ausdruck als Mensch zu Hause. 

In den letzten Jahren wurde das Thema Wasser, Gebärmutterarbeit, weibliche Sexualität und Fruchtbarkeit ein sehr populäres Thema in der spirituellen Szene. Manchmal kommt es mir so vor, als ginge es nur mehr um Genuss, Sex, Yoni Kraft und Gebärmutter Power. Viele Frauen holen sich ihre Selbstermächtigung durch die Identifikation mit ihrer Yoni Power aus den Trümmern des Patriarchats zurück und ihr Frauenbild kreist nur mehr um Genuss, Verführung, Sex und Ekstase. 

Doch es ist ein gefährlicher Pfad hier stehenzubleiben. Wir können ewig gefangen bleiben, liegend auf der Barke und dabei alle Programme des Opfers, der sexuellen Manipulation und des ewigen Kreisens um Schuld weiterspinnen. Und dabei nie wirklich im Herzen landen. Uns hier selbst gefangen halten und nie ganz in ein wahres Empowerment kommen. Das weniger zu tun hat damit, welches Yoniöl ich gerade verwende und ob ich mich in den nächsten Orgasmus atmen kann.

Die Barke, die dich nach Avalon führt ist nur eine Zwischenstation.
Ja, du kannst hier heilen. Deine Geschichten im Wasserfilter betrachten, während du durch die dunkle Nacht deiner Seele reist. Sexuelle Energie hier bewegen und dich im Trauma deiner verletzten Weiblichkeit sulen. Doch, wenn du nicht bereit bist, aufzustehen. Und das Feuer deines Willens einzusetzen, um die Illusionen zu durchtrennen und die Nebel zu lüften, wirst du ewig um die heilige Insel Avalon segeln und sie niemals erblicken. 

Es ist gut zu wissen, welche Geschichten, dich geprägt haben.
Es ist wichtig zu verstehen, wieso du dich als Frau so fühlst, wie du dich fühlst. Es braucht Zeiten, ganz alleine mit deinen Sehnsüchten zu sein, während die Barke dich in den Schlaf wiegt. 

Doch spirituelle Entwicklung erhebt dich aus dem Wasser.
Lässt dich aufstehen, auf der Barke.
Und trägt dich in einem Akt des Feuers nach Avalon. 

Es ist deine Entscheidung.
Doch irgendwann kommt der Moment, wo die Barke dich ans Ziel der heiligen Insel führen will. 

Und dann musst du aufstehen.
Um die Nebel zu lüften.
Und dich aus dem Unbewussten ins Bewusstsein zu erheben. 

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Im Frauenkreis verloren

In den letzten Jahren ist es in der spirituellen Szene sehr modern geworden, alle weiblichen Wunden, die vom Patriarchat verursacht wurden, zu “heilen”. Sie zu benennen, tief in sie hinabzusinken, sie zu analysieren und dabei hochkommende seit Ahnengenerationen triefende Emotionen wie ein Schwert zu erheben und auf “den weißen Mann” zu richten. Auf dieses eine Feindbild, das für alles schuldig gemacht wird - all den Schmerz, die Trauer, die Wut, die Rache und Vergeltung. Täter und Opfer. Perfekt inszeniert auf der Weltenbühne. Heilbar in spirituellen Kreisen - so glaubt Frau.

Da saßen sie also. All die verwundeten Töchter des Patriarchats.
In diesen unzähligen Frauenkreisen, die ich über die letzten fünf Jahre leiten durfte.
Ich war damals überzeugt davon, dass ich mich auf das Pferd der Kriegerin aufschwingen musste, um diese Frauen zu retten, zu heilen, zu erheben. Und sie kamen. In Scharren. Während mein ganzer Hass der katholischen Kirche galt und all den Männern in meinem Leben, die mir weh getan hatten. Allen voran meinem Vater.

Energetisch gespeist wurde diese in mir treibende Kraft von karmischen Erinnerungen, aus all den Leben, wo das Patriarchat mich zerstört hatte. Aus Leben, wo ich nicht die sein durfte, die ich war. Sondern mich fügen musste. Der Gesellschaft, der Religion, der Politik. Gefangen im Korsett von sozialen Normen und Werten, die dem Bewusstsein der jeweiligen Zeitepoche entsprangen, und denen man damals weniger als heute entrinnen konnte.

Über viele Jahre rann ich unbewusst und blind vor Wut, Vergeltung und Rache von Frauenseminar zu Frauenseminar, unterrichtete selbst und wurde unterrichtet. In jedem von ihnen fand ich immer wieder Bestätigung für meinen Schmerz. Meine Geschichte fügte sich wie ein Puzzle zusammen und ich dachte, ich hätte erkannt, worum es wirklich geht. Doch das Leben bewies mir immer und immer wieder, dass all das eine große Illusion war.

Zunächst war meine Mission “Frauen zu retten” noch stark geprägt von dem tief in mir gärenden und für wahr empfundenen Glaubenssatz: Frauen sind Opfer. Und sie müssen endlich aufwachen und ihre Kraft erkennen, dann wird die Welt endlich frei sein. Ich dachte, ich kämpfe für das Gute. Während der Schatten in mir im Kampf gegen das Männliche zu einem überdimensionalen Dämon heranwuchs, und sich begann in meinem Leben zu manifestieren. In Beziehungen, Situationen und Szenen, die sich heute wie Bilder aus einem Film in mir abspielen.

Ich wünschte mir so sehr Frieden und war für den Krieg.
Ich wollte Liebe, aber der Ruf nach Rache war lauter.
Ich sehnte mich so sehr nach einem Mann und alles in meinem Leben war dagegen.
Ich wollte Einheit, doch da war nur Trennung.

Und dann erwischte die Pandemie die Welt.
COVID war da. Und das Schicksalsrad hörte für einen Moment auf, sich zu drehen.

Als es in Europa zum panischen Ausbruch kam, die Menschen in den Lock Down gingen und Angst sich ausbreitete, saß ich in meinem letzten Yoga Teacher Training als Lehrerin in einem Frauenkreis. Ich war krank (wahrscheinlich COVID, Tests gab es damals noch keine). Auf drei balinesischen Antibiotika zugedrönt, versuchte ich etwas zu unterrichten, von dem ich schon längst spürte, dass es zu Ende ging. Meine Geschäftspartnerin hatte mir während dieses Trainings mit Lügen und Intrigen ein Messer in den Rücken gerammt, manche Frauen im Kreis wollten mich von meinem Thron stürzen und meinen Platz einnehmen, während sie neidig von mir lernten, um selbst davon zu profitieren. Es war so viel Missgunst, Falschheit, Vergleich, Machtmissbrauch und Trennung zu spüren, dass ich es kaum aushielt. Die weinenden Opfer waren zu ausgeklügelten Tätern geworden. Der Dämon im mir wurde zum Kampf herausgefordert. Der Schatten in mir zeigte sich in all den Gesichtern dieser Frauen. All das, woran ich in meinem idealisierten Frauenbild geglaubt hatte, zerbrach wie eine verzauberte Porzellanvase auf dem hartem Boden der Realität.

Es hatte sich zugespitzt.
All die Jahre an Arbeit im Frauenkreis.
Waren zu einem Ende gekommen.
Der Dämon war befreit.
Karma erlöst.
Dharma vollendet.

Meine letzten Worte in diesem Frauenkreis waren hart, wütend, direkt. Ein Schwert genau durch die Mitte. “Wenn das ein Frauenkreis sein soll, möchte ich nie wieder in einem sitzen.” Daran kann ich mich noch erinnern, und auch daran, dass einige Teilnehmerinnen sich von kommenden Trainings bei mir nach diesem Talk wieder abgemeldet hatten. Ich war zu einer Furie geworden, als ich erkannte, wie tief der Schatten in der spirituellen Frauenszene ist, und wie gekonnt er damit verhüllt wird, das Feindbild Patriachart im Außen zu bekämpfen anstatt im Inneren zu betrachten.

Dieser Frauenkreis war zu meinem Spiegel geworden. Einige Tage später rasierte ich meine langen Haare ab, opferte sie dem Vollmond im Meer, hörte Sinéad O'Connors “Fire on Babylon” im Dauerloop und weinte tagelang in den fruchtbaren Gärten Balis. Eine Ära war für mich zu Ende gegangen - der Kampf verloren, das Schwert zerbrochen. Ich auf der ausgebrannten Erde gescheitert.

In den kommenden Jahren der COVID Pandemie zog ich mich zurück. Unterrichtete nur mehr online. Und hatte viel Zeit, um mein Aufbäumen gegen all das, was das Patriarchat in mir auslöste, zu betrachten. Als in Österreich die Impfpflicht ausgerufen wurde, war ich am Boden zerstört, weil ich mich in meinem Recht, das mit meinem Körper tun zu können, was ich wollte, hintergangen fühlte. Niemand und schon gar nicht die weißen Männer in ihren Ärztekitteln durften darüber entscheiden, was mit meinem weiblichen Körper zu geschehen hat. In der Spritze sah ich ein bedrohliches phallisches Symbol, im Staat den absoluten Feind. Auch da lagerte ich mein Feindbild immer noch nach Außen, solange bis kein Widerstand mehr möglich war.

Also wurde ich weich. Nicht durch Aufgabe, sondern Hingabe.
Ich war des Kampfes müde geworden.
Mein weibliches Selbstbild zebröselte täglich mehr.
Ich wusste nicht mehr, wer ich war.
Worin der Sinn meiner Arbeit besteht.
Was mein Dharma ist.

Ich glaub, ich bin immer noch in dem Prozess mich zu finden.
Der Dämon ist erlöst.
Das Neue offenbart sich.
Das Weibliche ist geblieben, aber anders.
Die Frauenarbeit ist vollendet.
Ich hab immer noch Gebärmutteröle, aber ich meditiere viel lieber.
Meine Wohnung ist voll mit Marienbildern, aber ich rede mit Gott.
Meine Beziehungen zu Männern sind immer noch herausfordernd, aber ich kämpfe nicht mehr.
In Frauenkreisen sitzen, will ich nie wieder in der Art, wie ich es gemacht habe.
Diese Szene ist kein Ort mehr, wo ich glaube etwas finden zu können.
Viel lieber sitze ich in Menschenkreisen.
Wo wir mit Gott und Göttin atmen.
Lernen wie Mensch sein ohne Krieg geht.

Ich habe mich in den Frauenkreisen verloren.

Und nachdem ich sie bewusst zerschlagen hatte, konnte ich etwas finden, das meine Heilung war. Ich glaube, jeder hat seinen Weg, den er gehen muss. Alles ist mit allem verbunden. Ich weiß nicht, ob es mein Dharma war, all das zu tun, um Karma aufzulösen. Habe ich mich geirrt? Hätte ich es anders machen sollen? Hab ich Schuld?

Ich glaube, das Leben hat immer Recht.
Deswegen sind die Dinge auch so gekommen, wie sie gekommen sind.
Wie es jetzt weitergeht?
Ich weiß es nicht.
Weil das Wollen nicht mehr aus meinem Ego und all seinen Wunden kommt.

Und ich glaube. Das ist der Beginn.
Von wahrer Bestimmung.

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Nives Gobo Nives Gobo

Sexuelle Stränge in meinem heiligen Raum

Noch lange nachdem man eine sexuelle Beziehung verlässt, bleiben die Stränge der Verbindung. Man braucht Zeit, um sich voneinander zu lösen, die gemeinsame Geschichte mit all ihren Höhepunkten und Tiefgängen zu integrieren. Sich frei zu machen, von dem was bindet, um dadurch nicht nur sich selbst sondern auch dem anderen endlich Freiheit zu schenken.

Sexualität ist die stärkste Kraft im Körper eines Menschen. Sexuelle Energien miteinander zu verbinden eine energetische Reise, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Denn aus zwei wird über einen längeren oder kürzeren Zeitraum eins. Man geht eine Verbindung ein - nicht nur energetisch, sondern auch mit all dem, was dieser andere Mensch ist, denkt, fühlt, karmisch erleben muss und mit seiner Ahnengeschichte erlösen darf. Man entscheidet sich in eine intime Beziehung einzutauchen, sich selbst für den anderen ein Stück weit aufzugeben. Eine Partnerschaft auf unterschiedlichen Ebenen - und oft verläuft all das unbewusst. Man weiß gar nicht, worauf man sich tatsächlich eingelassen hat.

Eine sexuelle Beziehung einzugehen, bedeutet den anderen Menschen ganz und gar in den eigenen Raum einzuladen. Und diese Einladung sollte sehr bewusst vollzogen werden. Von beiden Seiten. Immer wieder die Frage stellend: Ist das wirklich der Mensch, mit dem ich in so einen intimen Austausch gehen möchte? Ist dieser Mensch tatsächlich der richtige Match für mich oder öffne ich meine Pforten aus Sehnsüchten heraus, die mir etwas versprechen, was niemals sein wird?

Wir sind Meister darin, uns in intimen Beziehungen etwas vorzumachen. Meistens schauen wir nicht auf den Menschen, wie er ist, sondern mehr aus den Blickwinkeln dessen heraus, was wir uns wünschen, haben wollen. Wir projizieren unseren männlichen oder weiblichen Anteil auf das Objekt im Außen, legen all unsere unerfüllten Sehnsüchte darauf und hoffen, dass es irgendwie schon klappen wird. Das Ganze mit der Liebe. Dabei versuchen wir über Sexualität eine Intimität aufzubauen, die jedoch meistens das klare Sehen auf das, was ist, unscharf macht. Die wohl stärkste Kraft in unserem Körper, die uns zu Gott erheben kann, wird oft zu einem illusorischen Nebel, der uns vorgaukelt mit jemanden zusammen sein zu wollen, obwohl es nicht gut ist für uns.

Der Körper lügt nie.

Und gleichzeitig gibt er uns den Raum für die Erfahrung von dem was Illusion ist und was nicht. Sexualität wird zu einem Spiel von Macht und Ohnmacht. Wir opfern unser Selbst auf dem Altar der Zweiheit, geben uns auf, anstatt uns hinzugeben und bleiben viel zu lange in Beziehungen, die schon längst vorbei sind. Sexualität ist eine mächtige Gefährtin. Sie führt uns hinab in unsere eigene Dunkelheit und entzündet gleichzeitig das Feuer der Befreiung. In ihrem Spielfeld durchleben wir alle verwundeten Anteile des inneren Patriarchats, erwecken unsere Ahnen zum Leben und lechzen nach Befreiung von all dem, im Moment des Höhepunkts.

Sie kann eine Quelle der Heilung und ein Abgrund der Verdammnis sein.
Ein freier Vogel und ein Gefängnis, wenn wir nicht achtsam mit der Frage umgehen: Will ich das wirklich? Mit diesem Menschen?
Sie kann uns lebendig machen und gleichzeitig zerstören, wenn wir Liebe mit Abhängigkeit verwechseln und Selbstermächtigung mit Manipulation.

Der Sex kann gut sein, sehr sogar. Und trotzdem kann die Beziehung für das eigene Seelenwohl fatal sein. Sex kann uns aneinander binden, obwohl wir schon längst voneinander loslassen sollten. Sie kann Gift sein, während wir glauben, dass sie uns wie Klebstoff zusammenhält. Und in all diesem Spiel, kann sie uns lehren, was Illusion und was Wahrheit ist.

Sexuelle Stränge in meinem heiligen Raum.
Obwohl du längst vergangen bist, fühle ich dich immer noch in mir.
Ich wollte gehen und du zwingst mich zu bleiben.
Mein ganzer Beckenraum ist voll von dir.
Ich spüre mich dort kaum noch mehr.
Diese Stränge, dunkel und schwarz, ziehen mich immer wieder zurück.
Lassen meine Sehnsüchte nach Liebe lebendig werden.
Geben mir Energie, um sie mir dann brutal wieder zu entziehen. Narzissmus pur.
Und obwohl ich all das nicht mehr will, bin ich wie verzaubert, weil ich glaube, dass all das doch Liebe sein muss. Wenn du sexuell von mir angezogen bist. Und ich dadurch nur mehr ein Geist meiner Selbst bin.

Du hast dich in mir eingenistet, ohne nach Erlaubnis zu fragen.
Und ich habe es zugelassen. Aus konditionierten Glaubenssätzen heraus. “Eine Frau muss das machen”, “mein Raum gehört dir”, “ich gebe mich für dich auf”, “du hast Anspruch auf mich”, “der Mann über mir”. All dies ist so schmerzhaft geworden und doch kickt es mich - das Patriarchat in mir. Es ist so, als würden all diese verwundetetn Anteile diese sexuelle Energie von Macht und Ohnmacht brauchen, um sich lebendig zu fühlen. Obwohl alles in mir spürt, dass es zwischen dir und mir endgültig aus ist.

Machmal verstricken wir uns durch Sexualität in etwas, das wir gar nicht wollen.
Das Paradoxe daran ist, wir merken es nicht.
Weil diese Stränge subtil sind, solange wir in Beziehung sind.
Erst, wenn der Körper erste Anzeichen von Krankheit zeigt, beginnen wir zu verstehen.
Das all das nicht mehr gut ist.

Vaginalpilze, Entzündungen, Gebärmuttererkrankungen, Hormonprobleme. Der Körper ist sehr klar in seinen Zeichen - doch manchmal da braucht es etwas, bis es als tiefes Erkennen in uns landet. Und wir die notwenigen Schritte tun, um unsere Sexualität wieder ganz zu uns zurückzuholen. Und spüren, dass wir das Recht darauf haben, sie ganz für uns zu beanspruchen.

Ich hab mit dir Patriachart erlöst. Im Bett.
Du bist davon abhängig geworden.
Mich hat es fast vernichtet und mir den Zugang zu meiner Kreativität und Seelenkraft geraubt. Lange dachte ich, dass es Liebe wäre. Doch wenn ich die Augen schließe, fallen nur mehr schwarze Blätter von verdorrten Rosen. Es hätte nie sein sollen, das zwischen uns. Und doch habe ich gemacht.

Um zu lernen, was es bedeutet, meinen heiligen Raum ganz für mich zu beanspruchen. Bewusst zu entscheiden, mit wem ich in eine sexuelle intime Beziehung gehen will. Die Leidenschaft der Klarheit des Sehens zu opfern. Mich nicht mehr zu verstricken in Strängen zwischen dir und mir, weil ich glaube, dass das Lust ist. Keine Kompromisse mehr darum zu machen, wen ich in meinem heiligen Raum willkommen heiße. Und ihn zu hüten, bis ein König um Erlaubnis fragt, diesen Raum in Liebe zu betreten.

Ich empfange.
Du trittst ein.
Das Schwert der Liebe im fruchtbaren Kelch der Schöpfung.
Wir werden eins.
Drum prüfe, wer sich ewig bindet.
Durch die Kraft der Sexualität.

In diesem Feld ist so viel Erkennen möglich.
Von Raum und Grenze.
Heilig und Profan.
Liebe und Illusion von Liebe.

Aus zwei mach eins.
Drum prüfe, Mann, mit welcher Frau du dich verbindest.
Drum prüfe Frau, welchen Mann du in dir willkommen heißt.

Es ist heilig, so heilig.


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Nives Gobo Nives Gobo

Elvis’ Priscilla

Der King of Rock und seine Sprache in der Kommunikation mit seiner Ehefrau Priscilla - aus dem Film von Sofia Coppola Priscilla basierend auf Priscilla Presleys Autobiografie.

How is my girl?
Fragte er sie jedes Mal, wenn er von Touren und Affären nach Hause kam.

Come’on be a good girl!
Forderte er sie immer wieder auf, gefügig zu sein und nicht zu viele Fragen zu stellen.

It’s either me or your career, baby!
War seine Antwort auf ihre Idee eine Job anzunehmen, damit sie der Langeweile ständig im Haus zu sein und auf ihn zu warten, entkommen konnte.

I need you to be there for me, when I call.
Damit vermittelte er ihr, dass sie zu Hause auf ihn warten musste, um seine Bedürfnisse zu erfüllen. Da zu sein für ihren Mann.

I don’t want you to wear brown. I does not suit you. And it reminds me of the army.
Er entkräftigte ihren Wunsch, sich anders kleiden zu wollen. Machte sie zu einem Püppchen. Und sie kleidete und stylte sich solange sie in Beziehung mit ihm war, so wie er es wollte.

We have to control our desires, the desires of the flesh.
War seine Antwort, als sie ihre sexuellen Bedürfnisse ausdrückte, weil er nicht mit ihr schlafen wollte, während er ständig Affären hatte.


If you don’t share my interests, there are woman who do.
War seine Antwort, nachdem sie ihm sagte, dass es sie nervte, wenn er ihr aus der Bibel vorlas.


I think we should take time apart. I need a break.
Sagte er zu ihr, als sie im 8. Monat schwanger war und er gerade eine Affäre mit einer Hollywoodschauspielerin hatte.

I will show you, how much of a man I am.
Schrie er, als er sie gegen Ende ihrer Beziehung auf Drogen vergewaltigen wollte.

Macht. Ohnmacht. Schmerz.

In all seinen Worten die Arroganz und Ignoranz einer dominierenden Energie, die sich vom Leben trennt. Eingebetet in den sozial konstruierten Genderverhältnissen der 60er Jahre, war Elvis einfach der Mann, der er war. In all diesen Sätzen ist so viel Gewalt, Unterdrückung, ein sich über den anderen erheben wollen. Gefangen in Gedanken und gesellschaftlichen Konzepten von “so ist das” und “so muss es sein”, schuf er sich ein Gefängnis, an dem er zerbrach. Denn meistens tun wir uns mit Trennung selbst mehr weh, als den anderen. Ein Narzisst in seiner Illusion der all beherrschenden Männlichkeit, die über dem Weiblichen steht. Der King of Rock, bereits tot, aber von der ganzen Welt als lebendig in der Ewigkeit gefeiert, war nicht nur Täter, sondern Opfer - seines eigenen Giftes der patriarchalen Wunden, die durch ihn wirkten.

Unbewusst.

Und sie?

Irgendwann entschloss Priscilla sich nach fünf Jahren Ehe scheiden zu lassen. Ihren Weg zu gehen, aus der Beziehung in die Freiheit.
Sie liebte ihn - und er sie auch. Wahrscheinlich sehr sogar.

Seine letzten Worte an sie:
Maybe in another time, in another place, under other circumstances.


Wir sind Teil der Geschichte.
Wir sind die Geschichte.
Wir sind ermächtigt durch Geschichte.
Und nur wir können Geschichte verändern.

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Nives Gobo Nives Gobo

Bumble me Baby

Ich habe nach dem Ende meiner letzten Beziehung immer wieder darüber nachgedacht, meine Fühler in Richtung Dating Plattformen auszustrecken. Um mich mal umzusehen, zu schauen, was sich da so tut. An Männern, Energien, Möglichkeiten, um neue Menschen kennenzulernen. Meine Intention dabei war sehr klar abgesteckt: Keine Beziehung, eher was Lockeres, nichts Ernstes. In der naiven Annahme, dass Beziehungen einzugehen, welcher Art auch immer, jemals etwas nicht Ernstes sein könnte. Meine soziale Situation - in einem Dorf zwischen Mama Sein und Business lebend und damit abgeschottet von Möglichkeiten Männer kennenzulernen, bestätigte mich in dem Glauben, dass die Dating Plattform Bumble vielleicht eine Form wäre, die mir in meinen Sehnsüchten dienen könnte.

Also durchlief ich das Anmeldeverfahren. Fotos hochladen, natürlich nur sexy Fotos. Fragen über meine Größe, meine Interessen, meine Hobbies und Wünsche - damit die Suche nach dem Match klar und eingegrenzt ist. Dabei wurde ich immer wieder auf mich selbst zurückgeworfen und darauf, wie ich mich hier präsentieren wollte. Durch Wort und Bild. Und bereits da fing es an, eng in mir zu werden.

Ich spürte, dass mich Bumble bereits an diesem Punkt herausforderte einen begrenzten Blick auf mich zu entwickeln - sehr reduziert darauf, wie ich nach Außen auf die Männerwelt wirkte und darauf, was ich eigentlich will. Sex, aber keine Beziehung. Wenn es doch nur so einfach wäre. Denn Sex ist Beziehung. Und ich bemerkte eine Tendenz, Sex als Konsumgut zu betrachten und mich dabei als Produkt auf den Markt der Swipes von links nach rechts zu stellen - und meine Energie für etwas in Bewegung zu bringen, was ich eigentlich so niemals gelebt habe noch jemals leben wollte.

Manchmal sind wir bereit vieles von dem zu opfern, wer wir wirklich sind, weil wir glauben, dass dadurch bestimmte Sehnsüchte in uns erfüllt werden könnten, die eigentlich nichts mit dem zu tun haben, was wir uns wirklich wünschen.

Und dann kam die Reise durch die Bumble Welt. Sie war kurz, intensiv und brachte mich nach 24h online sein zu meinen wahren Intentionen oder besser gesagt sehr klar zu dem, was ich derzeit in meinem Leben leben und nicht leben will.

Ich bekam innerhalb von ein paar Stunden hunderte von Herzchen von ganz unterschiedlichen Männern. Jungen, alten, schönen, nicht so schönen, attraktiven, nicht so attraktiven. Mein Ego war darin bestätigt, dass ich trotz meines Alters noch sehr gute Chancen in der Dating Welt hatte. Ich bemerkte selbst beim Swipen, dass ich in Bezug darauf, wie ein Mann auszusehen hatte, sehr wählerisch war. Also blieben nach gefühlt hunderten Swipes nach links nur vier Männer übrig, die mir gefielen. So halbwegs, aber nicht ganz wirklich. Weil trotz ihres ansprechenden Aussehens nach dem Lesen ihrer Texte, Interessen und Hobbys nicht mehr viel an Attraktivität übrig war. Also eigentlich gab es in dem Menü der Männer nicht wirklich jemanden, der mich ansprach. Dabei dachte ich: Was für eine Entwicklung. Früher wurden wir als Frauen verheiratet, heute sind wir soweit, dass wir uns Männer wie im Restaurant mit einem Swipe nach links oder rechts aussuchen können. Kann man das Evolution nennen? Ich weiß es nicht.

Je länger mein Profil online war, desto mehr Anfragen kamen. Ich fühlte mich schön, sexy, begehrt, ausgenutzt, befleckt, bewertet, fast schon wie eine Prostituierte, dazwischen wie ein Engel, und dann doch wieder wie ein Objekt, dass begafft und nach dem gelechzt wird. Mit dem Endziel Sex.

Das wollte ich doch, oder?
Sex. Sexy sein, Begehrt werden?
Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, aber keine echte tiefe Bindung?
Und Bumble lieferte mir genau das. Oberfläche. Ego Bestätigung. Das Gefühl von Macht über. Aber es war so leer, so schmutzig, so anstrengend.

Ich begann mit zwei von den vier Männer Matches zu chatten. Und merkte dabei gleich, dass es bereits hier, um viel mehr ging, als Sex. Ich musste in Beziehung gehen mit diesen Seelen, die alle ihre Sehnsüchte und Beziehungstraumen in sich trugen und die für mich schon von der Ferne spürbar waren. Alle wollen scheinbar das Gleiche - aber keiner weiß was er wirklich will. Das Getrieben Sein von Sehnsucht, im Glauben daran, dass es nur Sex ist, während sich dahinter die Suche nach Liebe versteckt. Selbstliebe. Respekt gegenüber sich Selbst und tiefer Frieden in sich selbst.

In dem ganzen Bumble Feld liegt so viel Leid. So viel Suche ohne Intention. So viel Ego Push, wenn man ein Herz bekommt und so viel Selbsthass, wenn man es nicht tut. Es ist ein Spielfeld auf der Suche nach Liebe doch gefangen in den eigenen Leidgeschichten, die hier niemals Erlösung finden werden. Emotionale Spielchen der Toxizität, Narzissmus und Manipulation, nur um das eigene Leid zu überspielen und die Oberfläche von “wie sehe ich aus” zu bespielen.

Doch es kann auch sehr viel Klarheit bringen. Persönliche Reife vorausgesetzt. Ich glaub ich hatte selten in meinem Leben innerhalb von 24h einen so tiefgreifenden Erkenntnisprozess in Bezug auf meine Sexualität und Weiblichkeit wie auf Bumble. All das, was ich glaubte zu wollen, verschwand. Und ich erkannte, nochmal tiefer all meine Werte, die ich in Bezug auf mich und mein Frau sein habe.

  • Ich brauche nicht tausende Männeraugen, um mich wertvoll und schön zu fühlen. Ich bin in einer Reife meines Seins als Frau, wo es mir reicht, ich selbst zu sein und meine Schönheit als Energie für mich zu spüren. Ohne Bestätigung von Außen.

  • Ich will derzeit keine Beziehung - ich habe zu wenig Ressource dafür. Oder einfacher ausgedrückt: Ich will mir die Zeit für Dating egal mit welchem Endziel und für diesen Prozess, den man dabei durchlaufen muss, nicht nehmen. Die Prioritäten in meinem Leben sind derzeit woanders. Und wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, dann war das einer der Gründe, wieso ich aus meiner letzten Beziehung rausgegangen bin.

  • Meine Sexualität ist heilig - sie ist kein Konsum. Und ich kein Objekt für schnelle Selbstbefriedigung. Sexualität ist immer auch Beziehung und nicht etwas, das wir einfach so nehmen können, um dann zu gehen. Natürlich wünsche ich mir jemanden, der mich manchmal in den Arm nimmt, aber das ist nicht genug, um dafür meinen Raum für jemanden zu öffnen, der einfach kommt und geht. Dafür bin ich zu sensibel auf Energie und Energieverstrickungen. Das Bewohnen meines eigenen Raums ohne Fremdenergien zu wichtig, als das ich ihn für eine Umarmung opfern würde.

  • Ich gehe keine Kompromisse in Bezug auf meine Männerwahl mehr ein. Es muss passen - ohne diese Hinterstimmen, die flüstern, wohin es führen wird. Wir wissen es immer. Wenn wir uns trauen genau hinzuhören und irgendwann kommt die Zeit im eigenen Leben, wo man das nicht mehr überhören kann. Auch wenn es manchmal leichter ist, es zu tun.

    Bumble war ein kurzer Bienenstich. Und ich bin dankbar, dass ich es gemacht habe. Weil es mir nochmal vor Augen geführt hat, wer ich bin und wer ich nicht sein möchte. Schneller als in jeder anderen Liebesbeziehung habe ich auf die Reaktionen meines Körpers geachtet und bin dem Instinkt gefolgt. In jedem Wort, in jedem Bild, in jedem Austausch - kam ein Nein, not for me. Und irgendwann war der Impuls da, das Konto zu löschen, wissend, dass es die einzige richtige Entscheidung ist.

    Und dann.
    War so viel Freiheit da.
    Endlich wieder zu Hause.
    Nach dem kurzen Exkurs in fremde Welten.
    Die niemals meine sein werden.
    Ich liebe diese Klarheit, die die Reife meiner Weiblichkeit mit sich bringt.
    Und das steht über jeder eingebildeten Sehnsucht, egal wonach.
    Bumble hat mich zurück zu mir geführt - und mir gezeigt, wer ich wirklich bin.
    Ja, manchmal kann es so einfach sein.
    Wenn wir uns trauen, Dinge zu tun, die wir niemals tun würden.
    Und die uns dann schnell zeigen, was wir nicht mehr bereit sind zu opfern.
    Egal wofür. Egal für wen.

    Denn dieses Leben.
    Ist nur für dich.

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Nives Gobo Nives Gobo

Du warst mein bestes Traumbild

Ich hatte vor zwei Jahren einen Lover.
Sechs Monate lang im online Raum. Nur einmal live in persona.
Er war jünger, Künstler, Dreadlocks, Musiker.
Ich war älter, Künstlerin, Dreadlocks, Schriftstellerin.
Perfect Match, so könnte man sagen.
Er war in einer Beziehung.
Ich hatte meine Beziehung zwar nicht für ihn, aber wegen uns beendet.

So begann unsere Lovestory.
Als ich ihn das erste Mal auf Facebook sah, vibrierte es in meinem ganzen Körper.
Er spiegelte mir etwas von mir selbst zurück, das mich instantly lebendig werden lies.
Etwas in ihm, war so wie ich.
Und ich?
Ich verliebte mich, fast genauso so schnell, wie beim aller ersten Mal, damals mit 16, als man noch an die große Liebe glaubt und dieser Glaube fähig ist, das ganze Leben auszuhebeln.

Wir Video- telefonierten stundenlang. Jeden Tag. Über ganze sechs Monate. Schrieben, nachdem wir aufgelegt hatten, nochmal gefühlte 100 WhatsApp Nachrichten am Tag. Hatten Online Sex, schickten uns Liebeslieder, aßen vor der Videokamera miteinander und badeten bei Kerzenschein. Es war eine Beziehung. Online. Er war so nah, obwohl er 200km weiter weg wohnte und ich dachte, wir würden uns bald treffen. Wenn er endlich den Mut aufbringen würde, seiner damaligen Partnerin zu sagen, dass es aus war. Nicht wegen mir. Es war schon lange aus. Vor mir. Aber ich war, so dachte ich, die finale Zündung, damit er endlich aus dieser Beziehung gehen konnte, die ihn schon lange im Drama festhielt.

Wir waren sehr, sehr, sehr verliebt ineinander.
So sehr, dass er begann Gedichte, Lieder und Prosa über mich in sein Tagebuch zu schreiben. Wir veranstalten sogar ein Tanzevent online zusammen - sehr erfolgreich. Ich spürte eine so tiefe Verbindung zu ihm, und er zu mir. Ich malte mir aus, wie es zwischen uns sein könnte - in Echt. So in einer richtigen Beziehung. Ich plante eine Zukunft mit ihm, weil ich so viel Potential in unserem gemeinsamen Zusammensein sah. So viel Ekstase, Liebe, Kreativität, Leidenschaft. Es hatte mich voll erwischt. Und ihn auch.

Meine Online Beziehung mit ihm war wichtiger geworden als mein reales Leben. Nicht, dass das mit ihm nicht real war. Wir sahen uns ja täglich - per Video. Und ich hätte noch lange so weiter machen können, denn das Einzige, was uns im Weg stand, war seine Beziehung. Ich meine, die echte, in seinem echten, alltäglichen Leben. Also wartete ich, bedrängte ihn nicht, gab ihm Zeit, um sich aus dieser seiner Vergangenheit zu befreien, was ihm ziemlich schwer fiel. Wir redeten nicht viel darüber. Und irgendwann, war es mir zu wenig. Ich wollte ihn sehen. Und diese Sehnsucht wurde immer stärker. Ich wollte nicht mehr nur digital, sondern körperlich analog. So ganz menschlich ohne Bildflimmern und schlechte Internetverbindung. Ich wollte Haut und Geruch. Augen und Kuss. Ich wollte, dass diese Energie, die sich täglich mehr zwischen uns auflud, endlich leben. So ganz im Körper, gemeinsam mit ihm.

Wie so oft im Leben, spitzten die Dinge sich zu. Und unser geheimes Leben trat eines Tages mit einer Gewalt an die Oberfläche, wie man es nur aus schlechten Soap Operas kennt. Der Klassiker. Seine Partnerin fand sein Tagebuch. Und las darin von mir.
Gleichzeitig, also zur selben Zeit, hatte seine Exfreundin von mir erfahren und da sie noch ein Auge auf ihn geworfen hatte, wollte sie unbedingt wissen, wer ich bin. Also schrieb sie ihm. Und alle wussten plötzlich von uns beiden. Die frohe Botschaft wurde im ganzen Dorf verbreitet und unser ach so heiliges geschütztes Nest war plötzlich zu einer Realität geworden. Nicht mehr online. Sondern sehr real. Mit all dem, was zu Drama so dazugehört.

Wir waren aufgeflogen.
Und dann begann das wahre Leben.
Ich war plötzlich nicht mehr Teil einer Dreiecksbeziehung, sondern mitten in einem Sturm von Exfreundinnen, Freunden, Partnerinnen und Kindern. Ich in Wien. Er in Graz. Es wurde dramatisch - sehr sogar. Und er zog den Schwanz ein - nicht, weil er mich nicht liebte, sondern weil er konfrontiert war, der Realität, vor der er online leicht flüchten konnte, ins Auge zu blicken. Sein Leben und all das, was darin nicht passte, beinhart zu betrachten und den Mut zu fassen, zu gehen. Nicht wegen mir, sondern wegen sich selbst.

Wir hatten uns eine Traumwelt aufgebaut.
Er eine, wo er flüchten konnte.
Ich eine, in der ich mich verlieren konnte.
Wir waren die perfekte Projektionsfläche füreinander.
Ich seine Traumfrau.
Er mein Traummann.
Wir blendeten jegliche reale Tatsache unseres Alltagslebens aus.
Liebten und verliebten uns nur in das, was wir in unserer abgeschotteten Welt miteinander lebten. Und solange wir nur uns hatten, war alles gut, rosarot, himmelblau und sexy. Doch Traum und Realität berühren einander selten und dann kommt irgendwann das böse Erwachen.


Es entlud sich. Nicht unbedingt so, wie ich es mir gewünscht hatte. Nämlich, dass es uns noch mehr zueinander brachte. Eher das Gegenteil. Wir entfernten uns voneinander. Er war in der Enge, denn er musste sich entscheiden. Ich war in der Enge, denn auch ich musste mich entscheiden. Für ihn und das leidvolle Warten auf ihn. Oder für mich. Und das klare Ende einer Beziehung, die nie wirklich real war. Denn ich hatte mir die Rosinen aus dem Kuchen gepickt - all meine inneren Traumbilder über meinen Traummann auf ihn projiziert und gedacht, dass es wahr war. War es auch irgendwie, aber nicht wirklich. Denn in dem plötzlichen Erwachen in die Realität der Dinge, kamen Aspekte seiner Persönlichkeit zum Vorschein, die mich überraschten, verwunderten und verwundeten. Die Realität frass den Traum. Und lies nichts davon übrig. Denn die Wahrheit war, dass er nicht den Mut hatte, seine Beziehung zu verlassen. Nicht wegen mir, sondern wegen sich selbst. Aber das ist eine andere Geschichte.

Er war der letzte Loop in Bezug auf Projektion von Traummann in meinem Leben.
Mit ihm ist die leidvolle Suche nach dem Einen in mir gestorben.
Ich habe aufgehört meinen Animus Anteil auf irgendjemanden da draussen zu projizieren.
Die Prinzessin wurde zur Königin.
Ich erwachte von online zu real.
Es war über viele Monate sehr schmerzhaft für mich.
Ich fühlte mich um das Bild meines Traummannes betrogen.
Eine Sehnsucht, der ich über 25 Jahre lang nachgehechelt hatte, erwies sich als falsch.
Hollywood Film ohne Happy End.

Er war die letzte Projektionsfläche mit Romantikcharakter.
Und damit das Ende von Drama für mich, weil der Prozess unserer Beziehung mich ganz klar auf den Boden der Realität zurückholte. Keine Romantisierung mehr. Sondern den Mut zu haben, der Realität der Dinge ins Auge zu blicken.

Wir verstehen uns immer noch gut. Er und ich.
Wir lieben uns auch. Er und ich.
Aber wir haben uns für etwas anderes entschieden.
Da ist immer noch viel Potential zwischen uns.
Die Liebe bleibt.
Aber nicht hier, nicht jetzt.
Vielleicht irgendwo, irgendwann.

Das ist das Paradoxe an Beziehungen und ihren Potentialen.
Zwischen Traum und Realität.
Das zu erkennen, was Wahrheit ist.
Und dort zerfällt Romantik.

Leider. Oder aber auch.
Mega.


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Nives Gobo Nives Gobo

Rechte Hüfte Zerbrochen

Rechte Hüfte zerbrochen.
Von all den Kriegen, der Versuchung, der Schuld.
Abgekapselt von der Welt.
Ist das Männliche in seiner Essenz zum Dämon geworden.
All seine Qualitäten, deren Intention gut ist, zum Feindbild erklärt.
Jeglicher Versuch in Einheit zu kommen, zum Scheitern verurteilt.

Da spricht eine leise Stimme, verlangt nach Medizin.
In der gebrochenen Welt zwischen Mann und Frau, du und ich, wir.
Was ist die Lösung? Der Weg in die Freiheit?

Liebe. Liebe den Dämon in dir.

Es ist Zeit für Frieden.
Es ist Zeit für die Rückkehr des Königs.
Es ist Zeit für Vergebung in Liebe.
Tiefes Vertrauen.
Vertrauen.
Ins Leben hinein.

Die heilige Hochzeit zwischen Mann und Frau ist Urvertrauen in Action.

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Nives Gobo Nives Gobo

Circe und die weibliche Selbstaufgabe

Griechenland 2022. Der blaue Swimmingpool, das Buch und ich. Ich glaube es war der erste Sommer nach acht Jahren Mama Sein, als ich es schaffte, ein Buch von vorne bis hinten zu lesen. Ganz durch. Ohne Pause innerhalb von zehn Tagen. Ich war so glücklich. Es erfüllte mich zutiefst.

Zeit für mich, um ein Buch zu lesen. Was für ein Luxus.
All das war möglich, weil wir ein Zimmer mit eigenem Swimmingpool gebucht hatten.
Mein Sohn konnte den ganzen Tag in das kühle Nass hüpfen. Stundenlang.
Während ich auf der Sonnenliege lag und las. Stundenlang.

Endlich mal ein Sommer ohne Kümmern im Dauerloop. Ohne Organisation von Tagesprogrammen, Ausflugszielen, Eisportionen und Strandkörben mit Jause und Co. Die Jahre zuvor war ich immer voll eingesetzt im Urlaub. Um die gemeinsamen Tage ja so schön und angenehm wie möglich für alle zu machen. Männer inkludiert. Ich, meine Sehnsüchte und Bedürfnisse blieben meistens auf der Strecke und damit auch meine Urlaubslaune, die es allen anderen rund um mich begann sehr schwer zu machen. Die Frustration wuchs von Jahr zu Jahr. Ich war nicht mehr in meinem Frau Sein empowered, fühlte mich leer und ausgebrannt. Ein Geist von mir selbst, der sich nur nach Ruhe sehnte. Und der Urlaub war nur Stress.


So lebte ich, viele Jahre lang. Immer da für die anderen, niemals für mich.
Und durch mich wirkten Muster, die wie angegossen in das seit Jahrhunderten sozial und kulturell konstruierte Frauenbild passten. Die Frau muss immer, jederzeit und zuerst für alle anderen da sein. Bis zur puren Selbstaufgabe. Frau im Selbst? Frau für sich Selbst? Das interessiert niemanden.

Ich habe mich niemals bewusst dazu entschieden, Mama zu werden. Auch nicht darüber nachgedacht, ob es zu meiner Rolle gehörte oder nicht. Es passierte einfach und ich lernte über die Jahre im Heranwachsen meines Sohnes Mutter zu sein. Anfangs versuchte ich diverse Erziehungsbücher zu verschlingen, um zu begreifen wie es geht. Das mit dem Mama sein. Doch irgendwann erkannte ich: Dass es alleine nur darum geht, eine Beziehung von Mensch zu Mensch mit meinem Sohn aufzubauen. All inclusive. Mit allem, was zu einer Beziehung dazugehört, den guten und den schlechten Tagen.

Und den Tagen am Swimmingpool.

Es ist einer der schönsten Sommer, an den ich mich erinnern kann.
Weil ich mit diesem Buch in der Hand aufgehört habe, jene zu sein, die sich selbst immer wieder verlässt, um es allen anderen Recht zu machen. Mein Sohn war fasziniert vom Springen, und ich entspannt vom Lesen. Dadurch öffnete sich ein Raum zwischen uns, wo Nähe entstehen konnte, weil Grenze voll da war. Wo er ungestört in seiner Welt sein konnte, während ich in meiner war. Wo ich mich nicht mehr aufgeben musste, um gesehen zu werden. Und erkannte, dass ich nicht die Verantwortung für alles tragen konnte. Und auch nicht mehr wollte.

Ein behutsames Abtragen von Ahnenmustern.
Zwischen meiner Mutter, mir und meinem Sohn.
Generationsübergreifend sozusagen.
Es passiert nicht von heute auf morgen.
Es dauert, bis man erkennt, loslässt, erkennt, sich verändert. Lernt die eigenen Bedürfnisse zu sehen, zu ihnen zu stehen und sie auszudrücken. Verbal, manchmal laut, manchmal weniger laut. Aber mit einer Dringlichkeit, die verhindern will, dass man an der Überforderung zerbricht.
Ein Ausatmen von kulturell konstruierten Bildern, dass Frauen sich um alles kümmern müssten - ja sogar dafür verantwortlich sind, wie andere sich fühlen.
Da passiert Selbstaufgabe bis zum Exzess.


Das Buch Circe in meinen Händen beschreibt, wie Frauen durch die Geschichte hindurch immer wieder dazu gezwungen waren, sich selbst und ihr Schicksal für das der anderen, für das der Männer aufzugeben. Es war niemals wichtig, was SIE will, sondern was ER braucht. Das Vergessen der eigenen Sehnsüchte im Dauerkampf um das Gesehen und Anerkannt werden. So als hätten Frauen niemals die Möglichkeit gehabt, ihr eigenes Schicksal zu erfüllen, sondern immer das der anderen. Und wenn sie es trotz widrigster Umstände versuchten, wurden sie verdammt, ausgestossen, getötet oder dazu gezwungen sich zu fügen. Nicht dem, was sie wollten, sondern dem, was von ihnen gewollt wurde. Für die Familie, den Mann, die Gesellschaft, den Krieg. Zum Wohle aller, nur nicht zum Wohle für sich selbst.


Wieso tun wir uns als Frauen immer noch so schwer, in die eigene Selbstermächtigung zu kommen? Klar zu erkennen, was wir wollen, es auszusprechen und dabei keine Angst zu haben, was andere dazu sagen oder wie sie sich dabei fühlen?

Weil wir es nie gelernt haben, wie es sein kann, wenn wir aus dem heraus handeln, was sich in uns bewegt. Früher war es nicht möglich. Jetzt schon - zumindest im weißen Europa. Dabei dürfen der innere Konflikt von Selbstwert, das Ja zum eigenen Weg und die Gefahr andere dabei zu verletzen, in einem somatischen Prozess betrachtet werden. All die Wunden des Patriarchats bewusst gemacht und als Emotionen im Körper wahrgenommen und bewegt werden.


Wir erlösen als Frauen Geschichte durch unseren Körper.
In dem wir voll und ganz in unsere eigene einsteigen. Und sie im Körper spüren. Wir bewegen Geschichte. Wenn wir beginnen unsere eigene zu schreiben - und dabei keine Angst haben vom alten, verkrusteten kollektiven Narrativ abzuweichen. Jene Frauen, die es anders gemacht haben, jene Circen in der Geschichte, sind auch in den Geschichtsbüchern gelandet. Jene, die sich getraut haben, gegen gesellschaftliche Frauenbilder zu rebellieren und ihren Weg zu gehen. Nicht so wie es die anderen wollten, sondern so, wie sie es tief in sich gespürt haben.


Circe in mir hat gelernt, sich ihrer Bedürfnisse bewusst zu werden.
Und sich nicht schuldig zu fühlen, wenn sie sie ausspricht.
Sie hat gelernt, wie wichtig es ist, das eigene Selbst zu fühlen.
Um wirklich in Beziehung gehen zu können. Wieviel Energie frei wird, wenn das Programm Selbstaufgabe aufhört. Und wie kraftvoll das eigene Leben sein kann, wenn Frau das leidende Mutterprogramm erlöst und erkennt, dass Grenzen Liebe sind. Und das das Bewohnen des eigenen Raumes erst jene Möglichkeiten öffnet, die wahre Begegnung und Intimität mit Menschen zulassen.


Ich voll bei mir.
Du voll bei dir.
Das dürfen wir Frauen.
Endlich.
Das eigene Schicksal erfüllend.
Endlich.


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Nives Gobo Nives Gobo

Nives und die Tarot Karten Legerinnen

Es gibt so eine Geschichte in meinem Leben, die wird in meine Memoiren eingehen. Weil sie absurd komisch und gleichzeitig absolut verrückt ist. Und zeigt, was passiert, wenn unsere kindlichen Traumata beginnen zu wirken, Besessenheit von uns ergreifen und uns zu Handlungen einladen, die aus einer Komödie stammen könnten.

Ich hatte mal eine Affäre mit einem Mann. Hab mich voll verliebt. So richtig. Aufgewirbelt im Rausch der Liebe. Da war so viel da zwischen uns, so viele Zukunftsmöglichkeiten von Fusion - wenn zwei Seelen sich finden und spüren, dass das Zusammen Sein das ganze Leben verändern könnte. Wir sind gut darin Potentiale zu sehen, scheitern aber oft an ihrer Umsetzung. Weil wir im romantischen Feld von Liebe nicht erkennen, dass es den Weg hin zur Liebe braucht, um eine verkörperte Form von Romantik leben zu können.

Was ich bei all meinen romantischen Vorstellungen mit ihm ausgeblendet hatte, war, dass er in Beziehung war mit einer anderen Frau. Und nach ein paar Monaten wurde es zu einem Problem - denn ich begann mich zwischen Möglichkeiten und Begrenzungen zu verlieren und spürte bereits tief in mir, dass wir niemals zusammenkommen werden. So wie ich wollte.

Also begann ich, wie auch oft schon bei früheren Affären, die 0900 Nummer von Viversum - dem Tarot Online Portal anzurufen, um die Bestätigung dafür zu bekommen, was ich wollte und mir so sehr herbeisehnte. Ich wollte hören, dass alles gut wird, dass wir zusammengehören, dass er sich für mich entscheiden wird. Ich wollte Sicherheit auf Knopfdruck, nur um die unangenehmen Gefühle des Verlassen und Abgelehnt Werdens nicht zu spüren. Ich wollte eine Kopflösung, ein für immer und ewig, die Liebenden im Tarot und am Besten jemanden der mich in den Arm nimmt und sagt, dass alles gut wird.

Ich war im Elixier von Rausch, Verzweiflung, extremen emotionalen Schmerzen, Hoffnung, Glaube, Eifersucht, Stolz und dem ständigen “nicht im Körper sein wollen” gefangen. Gejagt von meinen tiefsten Ängsten aus der Kindheit. Es ging soweit, dass ich begann zehn Tarotkartenlegerinnen am Tag anzurufen, und alle sagten mir in ihrer Version dasselbe: Es wird nichts werden mit ihm, er geht zurück zu seiner Frau. Jedes Mal, fühlten sich diese Worte wie Dolche in meinem Herzen an. Es tat so weh ich war so süchtig. Nach dem Schmerz und seiner Erlösung. Danach immer mehr von den Tarotkartenlegerinnen anzurufen, weil ich wollte, dass mir eine Sicherheit gab. Eine Antwort, ein “es wird alles gut”, ein “er liebt dich”. Und wenn es doch mal kam (weil jede von ihnen das Tarot anders las), war ich kurz in Ruhe, bevor das Spiel der Angst und ihrem peitschenden Höllenritt durch meinen Körper wieder von Neuem begann. Sympathikus in seiner absoluten Überlebensstrategie. Ein gejagtes inneres Kind. Weil keine Antwort da draußen mir in Wahrheit jemals die Angst nehmen konnte, die mich beutelte und schüttelte. Bis zur absoluten Verzweiflung. Ich war emotional, mental und energetisch in der absoluten Hölle.

Es ging soweit mit Viversum, dass mein Handy Betreiber die 0900 Nummer sperrte.
Ich hatte 3000€ vertelefoniert, auf der Suche nach einer Antwort, die jedoch niemals kam.Natürlich zahlte ich die Rechnung, aber die Nummer wurde nie wieder entsperrt. Eine klare Botschaft vom Leben. Also ich kann gar nicht mehr dort anrufen, nie wieder. Deswegen hole ich mir manchmal in meinen neuen Liebesgeschichten das Handy meiner Mutter oder chatte mit den Ladys von Viversum, weil das direkt über mein Bankkonto abgebucht wird. Und während ich das schreibe, lache ich aus voller Seele, weil ich mir selber dabei zuschaue, wie verrückt ich bin. Und wie grotesk lustig eigentlich.

Wie verzweifelt zugleich in dem Versuch, mein inneres Kind endlich nach Hause zu holen. Viversum war damals eine Sucht. Eine Suche. Ein Hilfeschrei. Ein im Außen etwas finden, was nur im Inneren gefunden werden kann.

Denn das Leben tut manchmal sehr weh. Und das können wir nicht verhindern.
Wir können uns davor nicht verstecken, wenn wir voll lebendig sein wollen.
Leben ist Risiko. Es gibt immer die Möglichkeit, dass wir verletzt werden. Und wir können uns entscheiden, uns ganz zurückzuziehen, wenn Liebe uns wieder begegnet. Und dabei spüren, dass das innere Kind niemals heil werden kann, wenn wir nicht zulassen, dass das Leben uns immer und immer wieder berührt. Auch wenn es manchmal sehr weh tun kann. Wir lernen all das im Körpergefäß zu tragen, zu bewegen und zu heilen. Immer wieder den Schritt zu wagen, voll ins Leben reinzugehen. Und dabei zu spüren, dass es durch den Mut uns zu trauen, leichter wird. Wir nehmen dabei das innere Kind mit. Und zeigen ihm, wie es sich selbst halten kann. Auch wenn man mitten auf dem stürmenden Meer segelt. Und wie dort, in dem wir es einfach Tun, ein tiefes Vertrauen zu sich selbst entstehen kann. Weil wir in dem Prozess des “voll ins Leben gehens” lernen, dass wir alles halten können, was das Leben uns zeigen will.

Wir können uns niemals darauf vorbereiten.
Wir können durch Praxis die Skills entwickeln, den Energieköper aufzubauen.
Doch das Leben ist die wahre Praxis.
Und dort gilt es, die Praxis von der Matte zu holen.
Und “all in” mit dem Leben zu gehen.

Denn, wenn wir in unserer Höhle der Sicherheiten bleiben, werden wir nie erfahren, wie lebendig unser Leben noch werden kann. Wenn wir uns trauen, die Angst und die Unsicherheit durch uns fliessen zu lassen und uns zu erlauben, dass es ok ist all das zu fühlen. Dabei zu wissen. Ich bin zu Hause bei mir. Und dort ist der einzige Hafen, den es wirklich braucht, um ganz lebendig zu sein.

Leben tut manchmal weh, aber das ist so viel Liebe drin.

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Nives Gobo Nives Gobo

Wenn die Sehnsüchte wahr werden

Wenn die Sehnsüchte wahr werden und das Objekt deiner Begierde dir alles verspricht, was du leben willst.

Da war er plötzlich der Mann meiner Träume. Erfolgreich, zu gut aussehend, sexy, einflussreich, mächtig. Noch dazu ein perfect match im Bett - und ich dachte “Wow, endlich. Ich habe ihn gefunden.”

Doch alles hat seinen Preis. Und der Teufel, der deine tiefsten Sehnsüchte gut kennt, wedelt verlockend und versuchend mit all dem, was du immer haben wolltest. In einer der verführerischsten Arten - so verführerisch, dass ich es selbst kaum glauben konnte. Denn er hatte mich bei meiner Archilles Verse getroffen. Für einen Mann all meine Werte zu verraten und hinabzusteigen, mich selbst zu verlieren und dabei meine Seele zu verkaufen.

Manchmal da spielt das Leben verrückt. Und du stehst an Scheidewegen von noch mehr zu mir oder noch mehr Illusion. Das prickelnde Gefühl, wenn Sex, Macht, Geld und Passion sich treffen ist geil. Es kickt voll rein und macht dich lebendig. Und dann übersehen wir oft die Dinge, die wirklich da sind. So auf einer rein menschlichen Ebene. Wir verlieren uns im Rausch von Kicks und verlassen dabei Anteile in uns, die dringend Liebe bräuchten, um uns in eine Ganzheit zu bringen, die nicht mehr von irgendetwas oder irgendjemanden im Außen abhängig ist, sondern in uns fest verankert. Weil sie ganz uns gehört. Ohne jemanden - ein Objekt - im Außen dafür zu brauchen.

In dieser Geschichte mit diesem Mann weiß ich: Es geht um Empowerment in einer Art, wie ich es zuvor nicht kannte. Nicht um Empowerment durch ihn. Sondern darum, voll und ganz meine Schatten zu ownen, sie mir einzugestehen, die Wunden dahinter liebevoll zu umarmen und all meine Sehnsüchte, für die er ein absolutes Projektionsbild ist, ganz zu mir zurückzuholen. Er reflektiert sie mir. Aber ich bin sie. Und ich kann zulassen, dass sie mich nähren. Sodass nicht mehr er mein Kick ist. Sondern meine Sehnsüchte ganz zu mir zurücksinken können - egal, ob sie sich jemals erfüllen. Sie sind jetzt ganz da. Und ich mag sie nicht mehr verleugnen. Ich mag sie atmen und sein. All in. Mit mir selbst.

Wohin die Reise mit diesem Mann geht?
Gute Frage.

Ich glaub, es kommt sehr darauf an, wie gut ich es schaffe ganz bei mir zu bleiben.
Mir meine Wunden anschaue. Und all das in mir, wo der Teufel mich lockt, meine Seele zu verkaufen. Wäre ich traurig, wenn dieser Mann nicht mehr da wäre, obwohl er mich so tief berührt wie sonst niemand zuvor? Nein. Denn ich wüsste, wir sind eins und doch hat jeder gewählt einen anderen Weg zu gehen.

Ob wir es schaffen einen gemeinsamen Weg zu gehen? Möglich wäre es. Nicht weil die Liebe so stark ist, sondern weil die Selbstliebe stärker ist.

Sind wir füreinander bestimmt? Ja und Nein. Und kommt darauf an. Wofür wir uns entscheiden. Meistens stehen wir uns selbst am Meisten im Weg.

Will ich mit ihm den Versuch wagen?
Ja, er ist es wert.
Und ich glaub, ich liebe ihn.

Ich hatte immer schon einen Hang zu Bad Boys. Ich liebe Edge. Ich liebe Intensität. Ich liebe es im Feuer zu stehen, und dabei nicht zu verbrennen. Mit Bad Boys ist das so eine Sache. Sie kicken mich. Mega. Aber ich weiß, um das so halten zu können, damit es mich nicht zerstört, brauche ich die Weisheit darüber, wie man das Feuer gut hütet. Nicht unseres. Sondern mein eigenes Seelenfeuer.

Und so kann ich vielleicht seinen Schmerz in meinem Herzen brennen lassen.
Und vielleicht ist dann.

Liebe dran.

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Nives Gobo Nives Gobo

Königsschriften

Ich lieb dich mein König. 
Aus der Tiefe meiner Seele.
Doch ich weiß nicht mehr, wohin mit mir und dir. 
Du hast mich entthront und verraten. Mich geopfert für deine Macht. Im Rausch mich verkauft und das Innerste in mir gebrochen. 

Verrat von Vertrauen. 
Damals hat mein Weg für mich. Alleine angefangen.
Ohne dich.
Ohne den Mann an meiner Seite. 
Für den ich gemacht wurde. 

Dem Rausch des Teufels hast du dich hingegeben und dabei auf die Liebe vergessen. Ich habe mitgemacht, weil ich dir beweisen wollte, dass es der falsche Weg ist. Hab dir dabei zugesehen, wie die Macht dich auffrisst und in den Wahn treibt. Und dabei ganz vergessen, was es mit mir gemacht hat. 


Ich kann mich kaum noch an unsere Liebe erinnern. 
Davor. 
So als wäre sie eine Fata Morgana in der Wüste Ägyptens. 


Ein Traum.
Ein Trugbild.
Echt. Vielleicht. 
Die Wahrheit Gottes?

Tief ist die Liebe.
Tief ist die Wunde. 
Tief ist die Heilung.

Und nur der Weg kann es uns zeigen. 
Zurück zur Seele, heißt direkt durchs Feuer.
Im freien Fall. Ohne Sicherheit.

Leben.

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Nives Gobo Nives Gobo

Als ich mit dem Teufel an einem Tisch saß

Als ich mit dem Teufel an einem Tisch saß.

Uh, wie spannend es doch war, was er mir alles versprach. Manchmal spielt das Leben verrückt und stellt dich vor Situationen, in denen du entscheiden musst. 

Macht gegen Kraft
Ego gegen Seele
Fame gegen Authentizität
Kick gegen Herz
Trennung gegen Liebe


Wir haben alle unseren Preis. 
Dealen gerne, um zu….bekommen. 

Das Objekt der Begierde haben wollen. 
Fame haben wollen.
Noch mehr….. You name it….. haben wollen. 


Oh wie geil können die verlockenden Versprechen kicken. Meistens allerdings nur das Ego, während die Seele langsam stirbt. 


Alles haben zu wollen, was du glaubst zu brauchen?
Was ist dein Preis?
Jeder Mensch hat einen. 
Doch irgendwann kommt der Moment, wo du weißt. 


Ich deale nicht mehr. 
Ich sinke ganz in meine Werte zurück. 
Ich verkaufe meine Seele nicht.
Und ich weiß, wer ich bin. 


Die Spiele in der Unterwelt?
Jene, in denen die Menschheit gerne alles aufs Roulette setzt? Du weißt schon, Empire State of Mind. 


Ja sie kicken. Und ja sie sind verlockend süß. 
Doch: Eines hab ich gelernt.


Bei Gott zu bleiben, wenn der Teufel verführerisch ins Ohr flüstert, ist die einzige wahre Befreiung, nach der wir uns sehnen. 


Ich bin mit dem Teufel an einem Tisch gesessen. 
Hab meinen Dämonen ins Gesicht geschaut. 
Und mich entschieden für Nives. Herz. Liebe. 

Ohne Deals. Ganz du sein. 
Das ist der Weg durchs Feuer  
Und dort bleibt nur mehr pure Essenz. 
Deiner Seele.

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Nives Gobo Nives Gobo

Gott hat einen Traum für dich

Es war immer schon im meinem innersten Kern ein Gefühl von “ich bin geführt von etwas Größerem”. Als ich jünger war, konnte ich es nicht orten, denn es war so, als wäre es nicht im Körper. Diese Stimme einer höheren Instanz, die genau wußte, welche Schritte ich zu gehen hatte, um meinen Weg zu gehen.

Dharma war schon früh in mir entbrannt - doch ich hatte kein Konzept, keinen Plan, kein Wissen darüber. Nur diese innere Stimme, die manchmal laut, manchmal leiser, manchmal ganz leise zu mir flüsterte. Und mich vor allem dann, wenn ich meinen Pfad dabei war zu verlassen, liebevoll zurückholte.

Wir können lange verneinen, dass es diese Stimme gibt. Lange nicht hinhören und auch so tun, als würden wir sie nicht hören. Denn manchmal sind die Paukenschläge des Egos und seines Haben Wollens lauter, als der stille Puls von Seele. Die Kunst liegt bei Dharma darin, Seele zu folgen und dabei auf einem ganz menschlichen Weg zu bleiben. Wie schaffen wir es voll im Leben zu sein? Alles auszukosten, was dieses Leben zu bieten hat und was wir uns wünschen. Ohne uns dabei selbst zu verlieren? Wie können wir alle unsere Wunden transzendieren, um nicht mehr aus dem Unterbewusstsein heraus zu manifestieren, sondern aus klarer Bewusstheit, uns für jenes in unserem Leben zu entscheiden, was unserer Entwicklung dienlich ist. Bedeutet mehr Bewusstheit automatisch auch, dass wir nicht mehr zu jenen Dingen greifen, die intensiv sind? Oder vielleicht so ausgedrückt: Wann erkennen wir, dass wir uns wie Eremiten aus dem Leben zurückziehen und aus Angst vor Verletzung nicht mehr in Beziehung zum Leben gehen? Und wann darf Bewusstheit sich in alle Formen des Lebens ausdehnen und dabei ganz safe bleiben, weil wir non attachment als eine Fähigkeit in uns entwickelt haben, die es erlaubt Rama (= Licht) statt Drama zu säen.

Sich ganz einzugestehen, wer man wirklich ist. Ist gar nicht so leicht. Denn wir haben gelernt unsere Kleinbürgerlichkeit mehr zu lieben, als unsere Authentizität. Wann merkt man, dass die eigenen Sehnsüchte einen in den Abgrund treiben könnten und wann fallen sie auf einen gesunden nährenden Boden?

Je mehr man Seele lebt, desto intensiver werden die Erfahrungen, die das Leben uns schenkt. Wir haben alle unsere Geschichte, die wir seit Anbeginn der Zeit tragen. Wo hört Karma auf und wo beginnt Dharma? Kann Dharma überhaupt wirken, wenn wir weiterhin karmisch handeln?

Dharma zu leben, bedeutet den Traum, den Gott für dich hat im Körper, auf der Erde lebendig zu machen. Und das führt dich unweigerlich in eine Begegnung mit deinen tiefsten Wunden - egal ob sie aus vergangenen Leben, kindliche Erfahrungen oder anderen Traumatas stammen. Was ist, wenn dein Karma deinem Dharma im Weg steht? Oder besser noch: die besten Medizin ist, um deinen Dharma Weg endlich zu gehen? Gibt es Licht ohne Schatten? Und kann der tiefste Schatten im Licht von Dharma Heilung finden?

Der Schatten und das Licht im ewigen Tanz.
Der eine will es verschlingen, der andere es haben.
In tiefen Beatz direkt ins Leben hinein.
Brennen unsere Sehnsüchte lichterloh.
Wann wissen wir, dass Sehnsucht uns nicht verbrennt?
Und wann wissen wir, dass wir Sehnsucht verleugnen, nur um nicht zu verbrennen?

Vielleicht kann man all das niemals verstehen.
Das Mysterium des Lebens niemals lüften?
Vielleicht kann man es nicht kontrollieren.
Sondern manchmal einfach nur atmen.
Raum finden.
Spüren.
Schritt für Schritt weitergehen.
Integer bleiben.
Immer wieder zur Essenz von Seele zurückkommen.



Und dort. Lauschen.
Wie das Rad von Dharma sich still und leise dreht.
Egal, ob wir es sehen oder nicht.
Egal, ob wir danach handeln oder nicht.
Vielleicht fängt Gott uns immer wieder auf, wenn wir fallen. Egal wie tief.
Denn vielleicht hat er einen Traum für uns.
Und wartet solange und egal wie lange wir brauchen.

Bis.
Wir.
AUFWACHEN.

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Nives Gobo Nives Gobo

Dharma Drache Fliegt

Letztens war ich auf einer tiefen Yoga Immersion, wo es um Dharma ging. Im Spannungsfeld zwischen Potential und Selbstsabotage, habe ich mich auf Ebenen kennengelernt, die mich zwischen Höhen und Tiefen direkt in mir verankert haben. Uns für unsere wahre Größe, unser authentisches Strahlen und unsere Gaben, die wir für die Welt haben, zu entscheiden, ist ein Weg, der viel Mut einfordert. Mut, den eigenen Dämonen ins Gesicht zu blicken. Mut, in all das zu schauen, was uns weh tut, wo wir uns selbst im Weg stehen und diese dunklen Schatten, liebevoll ins Licht zu holen.

Oft wird in spirituellen Kreisen davon gesprochen, “den eigenen Drachen zu reiten.” Aus tantrischer Sicht bedeutet das, die Kundalini Shakti aufsteigen zu lassen. Und das ist ein Weg, in dem es nicht unbedingt um das Ziel geht, sondern darum, uns täglich neu auf diesen Weg auszurichten, uns dafür zu entscheiden und ihn zu gehen. Es sind diese Momente, wenn wir aus Gewohnheit und Gemütlichkeit lieber da bleiben wollen, wo wir sind. Denn da kennen wir uns aus, im Sumpf der eigenen Selbsbilder, die wir über Jahre konstruiert haben, und in denen wir uns irgendwie wohl fühlen, obwohl sie uns nicht glücklich machen. Leiden kann man lange, je nachdem wie masochistisch man veranlagt ist.

Potential zu leben, bedeutet Bewusstsein, Energie und das Feuer von Entscheidungskraft zu schulen, um uns immer wieder auf den Drachen zu setzen und zu lernen ihn zu fliegen. Es ist ein Weg und eine Kunst. Und dabei können wir uns immer weniger belügen, denn der Ruf der Seele wird immer lauter. Und der Spielraum für die gut ausgeklügelte Selbstsabotage wird immer kleiner. Denn irgendwann beginnt es verdammt weh zu tun - die Selbstlüge und das eigene Gefängnis des Opfers in dir.

Ja. Wir haben ein Schicksal. Sind Inkarnationen von all den Erfahrungen vergangener Leben, vergangener Zeiten. Wir fangen immer wieder dort an, wo wir aufgehört haben. Und können uns immer wieder dafür entscheiden, es anders zu machen. Um Dharma zu leben. Wenn Dharma sich zu bewegen beginnt, hört Karma auf. That’s the deal.

Dafür dürfen wir uns manchmal heftiger, manchmal sanfter dem radikalen Ego Sterben hingeben. Immer und immer wieder das Feuer am Altar des eigenen Körpers entzünden, um zu wachsen. Den Drachen zu fliegen, bedeutet ein Ja zu deinem Licht, ein Ja zu deinen Schatten, letztlich hat es viel mit Selbstliebe zu tun. Wenn Dharma dich einlädt, an seinem Rad zu drehen, um dein Schicksal selbst zu bestimmen, dann musst du stehenbleiben und mit Ehrlichkeit und sanften Blick, jene Strukturen in dir sehen lernen, die dich herausfordern, dich in die Dunkelheit führen und dich im Käfig der ewigen Selbstverleugnung gefangen halten.

Potentialentwicklung ist ein wilder Ritt. Durchs Feuer. Kein Stein bleibt hier auf dem anderen. Du musst immer wieder bereit sein, dich selbst zu verlieren, um dich neu zu finden. Oder vielleicht auch nichts mehr zu finden. Außer vielleicht dein Herz.

Irgendwann kickt es dann. Dein Dharma. Du spürst dich. Fühlst dich in deiner Kraft, wie niemals zuvor. Es ist ein Puls. Ein Aufsteigen von Gold in deinem ganzen Körper. Von unten nach oben und wieder zurück. Dort wartet er dann: dein Drache. Meiner ist weiß, er erinnert mich an Fuchur aus der unendlichen Geschichte. Ich liebe ihn und er mich auch.

Und plötzlich findest du dich auf der Autobahn wieder. Und du bist nicht mehr die, die das Lenkrad kontrolliert. Sondern fühlst, wie du mit dem Drachen fliegst. Er sitzt am Steuer und weiß wohin es geht. Du? Gibst dich hin. Einer größeren Kraft, die weiß wo es langgeht.

Kann der Kopf es verstehen? Nein.
Will er es einordnen? Ja.
Klappt das? Nein.

Denn Dharma zu leben ist etwas, das du nicht kontrollieren kannst.
Du kannst nur durch Praxis dein Gefäß (Körper, Energie, Geist und Emotionen) dafür vorbereiten, damit Kundalini aufsteigen kann. Wann und wie sie es tut, entscheidest nicht du. Sondern sie. Und wenn man die Fähigkeit hat, sich ganz darauf einzulassen, durch das Feuer der eigenen Transformation zu gehen und dabei offen dafür zu sein, was das Leben dir bringt, dann ist es ein Weg ohne Ziel.

Und genau das ist Ekstase pur.
Mega geil, wenn der Geist stabil ist und der Körper auf der Erde.
Ohne Sicherheitsnetze.
Fliegend.
Auf dem weißen Drachen.
Durch alle Dimensionen und Zeiten.
Aus der Quelle Gottes schöpfend.
Endlich frei.

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Nives Gobo Nives Gobo

Innerer Leitstern

ch kann mich noch genau an diesen einen Moment in meinem Leben erinnern, so als hätte er sich damals in mich eingebrannt und mich nie wieder losgelassen. Das Gefühl, das Bild, das Licht, mein frei sein darin.

Ich war zehn Jahre alt und hatte ein kleines Zimmer im 1. Stock eines Wiener Gemeindebaus im 16. Bezirk. Ich liebte mein Zimmer, es war mein Reich, mein Rückzugsort. Schon damals bevorzugte ich es, viel und gerne alleine zu sein. Mit mir alleine. Tagebücher schreiben, Hörspiele auf Kassette hören, meine Puppen ordnen, Madonna True Blue auf Schallplatte hören. Ich baute mir jeden Tag meine eigene kleine Welt - um mich von meinen Eltern abzuschotten und zu versuchen glücklich zu sein. Meine Mama war zwar da, aber emotional nicht so präsent, wie ich es als Kind gebraucht hätte. Mein Vater war nur manchmal da, also vorallem dann, wenn er nicht arbeitete oder betrunken war. Während ich darüber schreibe, ist es, als könnte ich die Stimmung von damals wieder lebendig werden lassen. Es war ein zu Hause der Leere, da war wenig Geborgenheit, wenig Zusammenhalt, zu wenig Familie. Ich liebte meine Mutter, doch fühlte ich ihren Überlebenskampf getränkt in finanziellen Sorgen und der ständigen Nicht Liebe zu dem Mann, mit dem sie verheiratet war. Ihr Pflicht - Erfüllungsprogramm, ihre subtile Angst und auch ihren Mut weiterzumachen und zu kämpfen, waren jene Energien, denen ich ständig ausgesetzt war. Der Vater? war nicht da. Zwischen ihnen? Ein ewiger Kampf, ja zeitweise sogar Hass. Und irgendwann lernte ich in diesem Trauerspiel ohne Hoffnung und Liebe, mir in meiner Einsamkeit eigene Welten zu bauen.

Ich war schon früh zur Eremitin geworden. Mein Zimmer war meine Höhle. Ich spürte meine alte Seele in dem jungen Körper und je älter ich wurde, desto bewusster wurde ich in Bezug auf Bewusstsein in mir. Ich fühlte eine Kraft an meiner Seite, die mich manchmal wie einen Derwisch im Kreis tanzen lies, bis ich mich ins Universum hinaufgedreht hatte. Und die manchmal wie ein Blitz in mich einfuhr, während ich mit der Strassenbahn in die Schule fuhr und still und leise aus der Tiefe die Frage stellte: Wer bist du? Wer bist du wirklich?

Es gab in meinem Leben immer schon diesen inneren Leitstern, diese feine, sanfte innere Stimme - viel mehr noch, ein Gefühl von “Ich weiß, wer ich bin”, viel mehr noch “nicht ich weiß es, sondern etwas in mir weiß es”. Dieser Leitstern hat nichts mit dem Alter, dem Geschlecht, der Reife oder einem bestimmten spirituellen Wissen zu tun. Es ist eine höhere Kraft, eine Art von Bewusstsein, das, wenn man den Raum dafür hat, durch einen wirkt.


Und dann irgendwann war er da, der Moment, als ich zehn Jahre alt war. Erst 25 Jahre später und durch den Tantra, erfuhr ich, dass diese Erfahrung ein Shiva Moment gewesen war. Es war ein sonniger Tag, ich lag auf meinem Bett, das direkt durchs Fenster in den Himmel blickte. Die weißen Wolken zogen durch das Blau des Himmels und ich versank für einige Zeit darin. Es war so unendlich, weit und frei. Ich atmete mich in Entspannung hinein. Ich wusste, so fühlt sich zu Hause an, da war Gott, da war der Vater, den ich niemals hatte. Da war diese Kraft, die ich immer schon fühlte. Geborgen, golden, frei, stabil, Raum haltend, liebevoll, mit immer offenen Armen, die nichts wollen und alles geben.


Ich wusste, dass das, was ich an diesem Tag in diesem Bett gefühlt hatte, für immer bei mir bleiben würde. Dass es die erste und letzte Wahrheit war.
Zu Hause.
Zu Hause.
Endlich zu Hause.


Meine Einsamkeit plagt mich immer noch. Wenn das Trauma des gebrochenen Elternhauses kickt, dann sehe ich keinen blauen Himmel mehr. An solchen Tagen plagen mich die Dämonen aus meiner Kindheit wie Geister, die mich gefangen halten. Der Überlebenskampf in dunklen Räumen ohne Licht und Liebe. Ohne Umarmungen, die sagen, dass alles gut wird. Ohne jemanden, mit dem ich reden könnte, denn ich habe keine Stimme mehr, um zu reden. Es gibt keinen Boden auf dem Abgrund, in den ich sinke. Und der Masochismus in mir drückt mich wie eine unsichtbare Hand immer tiefer. Bis ich ertrinke. In Bewusstlosigkeit des dämmernden Schlafes, in den ich nur flüchten will, um nichts zu fühlen. Es nicht zu fühlen. Das enge Herz. Die Angst. Das Allein sein. Die Hilflosigkeit. Den Überlebenskampf meines inneren Kindes und das zitternde Nervensystem, das zwischen Flucht und Erstarrung nach Luft ringt.


Die spirituelle Praxis und die Somatik unterstützen mich mittlerweile dabei, mich an solchen Tagen selbst zu halten. Ich lerne jedes Mal mehr, dem inneren Kind ein zu Hause zu geben. Es zu halten und ihm zu sagen: Du bist zu Hause. In mir. Meinem Körper. Du musst nicht mehr in den blauen Himmel flüchten, weit weg von all dem. Ich zeige dir den Weg, wie du den blauen Himmel in dir finden kannst. In dir. Bei mir. In uns. Wir sind der blaue Himmel. Im Außen. Im Innen. Und überall.



Und dann atme ich.
Mit meinem inneren Kind.
Und lasse zu, dass die Wunden langsam heilen.
Und die Angst davor, in mir mein zu Hause zu finden, schmilzt jedes Mal mehr.
Traumaarbeit ist ein sensibler Weg.
Er braucht Zeit. Und einen Raum.
Wissen und Weisheit.
Und ganz viel Geduld.



Bist du bereit?

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Nives Gobo Nives Gobo

Seelenbruder Codes

Wenn mich jemand fragen würde auf welchen Typ von Mann ich stehe, dann würde ich ohne Zweifel sagen: Bad Boys. Männer, die eine gewisse verruchte Ausstrahlung haben. Bei denen ich das Gefühl bekomme, sie können mich dominieren, mich im Kampf besiegen. Die ein bisschen in den Unterwelten ihrer eigenen Schatten gefangen sind und sich gerne an der Schwelle zwischen Gut und Böse bewegen. Doch tief in sich den Wunsch nach Befreiung haben. Nach Licht. Nach Liebe.


Manchmal hab ich mich in meinem Leben dafür entschieden, den Good Guy zu wählen. Den sicheren Mann, der da ist. Im Flow. Ohne viel Edge. Nicht unbedingt, weil mich diese Sorte Mann anzieht - sexuell. Sondern weil ich dachte, dass es besser für meine Psyche und mein seelisches Wohlbefinden wäre. Doch schnell merkte ich, dass solche Männer mich nur für eine kurze Zeit kicken, ich schnell das Interesse verliere und Gemütlichkeit in Beziehungen nicht unbedingt etwas ist, das mich lange erfüllt.



Mir fehlt das Spiel.
Der Tangotanz zwischen Schatten und Licht.
Die Dynamik, die entsteht, wenn man sich dazu herausfordert, alle Seiten auf den Tisch zu legen. Die Engel. Die Dämonen. Nicht mehr im Schein der reinen Liebe herum tänzelt, um das Fühlen von wahrer Tiefe zu verhindern. Ich liebe es, wenn Männer, Männer sind. Mit all den patriachalen Mustern, die dazu gehören. Aber auch der Bereitschaft, den Schmerz dahinter zu betrachten und all das im Feuer der Liebe brennen zu lassen.

Ich liebe Bad Boys.
Ihre Coolness.
Ihre Edge.
Den inneren Kampf, den sie mit ihren eigenen Dämonen haben.
Das Gift des Schmerzes, das darin verborgen ist.
Ich liebe es all die Emotionen zu fühlen, die entstehen, wenn man sich auf einen Bad Boy einlässt. Die Eifersucht, das Besitzdenken, die Wut, die Angst - die Gefahr, die im Körper spürbar wird, wenn man sich an die Grenzen des eigenen Egos mit all seinen Wunden begibt und dabei den Prozess der Bewusstwerdung, der leidenschaftlich in Gang gebracht wird, ohne Angst mutig durchlebt. Alles erlaubend, alles integrierend, befreit von Hölle, um Himmel zu sehen.


Ich liebe den Sex mit Bad Boys. Er ist edgy. Alles erlaubt. Kein spirituelles Bild mehr von Kuschelsex bei Kerzenschein, obwohl das nicht ausgeschlossen ist. Kein seichtes Geplapper von heiliger Liebe im Sakrament der Ehe. Sondern pures Fühlen von dem wie es ist, wenn zwei Menschen aufeinander treffen, ihre Geschichten im sexuellen Akt verbinden und durch den Körper in Ausdruck bringen. All in. Die Engel und die Teufel. Das ist heiß, das macht mich an, das bringt mich zum Orgasmus. Und macht mich so richtig lebendig, trotz der Ego Schmerzen, die eine solche Katharsis manchmal mit sich bringt. Das Ego mit all seinen Vorstellungen von, wie Liebe geht und was sie sein soll, langsam stirbt - während wahre Liebe wirklich erwacht.


Ich liebe es Bad Boys herauszufordern. Manchmal durch mein Aussehen, manchmal durch messerscharfe Bemerkungen, manchmal durch Angriff, manchmal durch Süße. Ich möchte alle Seiten auf dem Tisch sehen. Ich liebe diesen Tanz der dabei entsteht. Denn Liebe ist nicht etwas, das wir in Begegnung mit anderen einfach so können. Sie ist das, was entsteht, wenn wir bereit sind einander wirklich zu begegnen. All in.


Der Weg im Feuer der Liebe.
Dafür muss man stabil sein.
Da geht sich Drama nicht aus, weil es selbstzerstörerisch ist.
Es braucht Raum, um alle Emotionen zu fühlen.
Sie durch den Körper fliessen zu lassen.
Sexuell oder auch in Form von Kunst.
Non Attachment zu üben.
Auf Zerstörung zu verzichten.
Die des anderen und die eigene.
Ich will alles fühlen, was das menschliche Repertoire zu Bieten hat.
Und die Kraft haben, so frei zu werden, dass ich all das halten kann.
Ohne Drama.
Aber mit viel Bewusstsein.


In all diesen Jahren der Erfahrungen mit Männern, habe ich diese Seite in mir oft versucht zu unterdrücken. Hab mich zufrieden gegeben mit Harmonie. Aber es befriedigt nicht den unstillbaren Durst den ich danach habe, an der Schwelle zwischen Schatten und Licht zu tanzen.
Ich will diese Männer nicht befreien.
Ich will nur mich selbst befreien.
Von all den Illusionen des Geistes, die glauben, dass jemand uns gehört.
Dass wir einander besitzen können.
Dass Eifersucht gut ist. Dass Drama mehr kickt als Freiheit in Gott.


Ich liebe Bad Boys.
Maybe because I am a Bad Gal.
Oder umgekehrt.
Ich liebe die Engel, die sich in den Augen der Bad Boys verstecken.
Angst haben.
Vor Hingabe.
Kämpfen, um zu kontrollieren.
Weil sie es nicht anders gelernt haben.
Als ihren Mann zu stehen.


Schon als Kind wusste ich, dass da jemand irgendwo da draussen ist. Für mich. Ein Seelenbruder. Eine zweite Hälfte. Jemand, nach dem ich schon seit einigen Leben suche. Ich hatte ein sehr klares Bild zu diesem Mann, ein Gefühl davon wie er sich anfühlt. In jeder meiner Beziehungen, die mit den Jahren in mein Leben traten, projizierte ich dieses Seelenbild auf die Männer. Ich wollte ihn unbedingt finden - und tat alles dafür, dass mein Seelenbild auf das jeweilige Gegenüber passte. Doch ich scheiterte immer und immer wieder. Denn passen wollte es nie ganz. Jedes Mal, wenn ein Mann eine gute Projektionsfläche war, wurde die Verliebtheits Phase von all meinen schmerzenden Sehnsüchten begleitet und einer im Speziellen: Eine wahre Begegnung mit dem Bad Boy zu erleben und im Spiel des Feuers Erlösung aus der Trennung zu erfahren. Niemand war jemals bereit dazu - manche flüchteten, andere ließen sich nicht darauf ein und bevorzugten das Play it Safe Game. Doch das interessierte mich nicht.


Ich erkannte, dass ich, um diese Sehnsucht stabil und sicher in mir zu leben, die Träume der Prinzessin in mir töten musste. Du weißt schon: Da kommt er, auf dem weißen Pferd und rettet mich. Ein Bad Boy wird dich niemals retten, genau so wenig wie irgendein anderer Mann. Die Prinzessin in mir wuchs langsam zur Königin heran. Wenn ich ehrlich bin, bin ich eigentlich mittendrin in diesem Prozess. Des mir Eingestehens, wie ich Liebe leben will. Worauf ich wirklich stehe. Und dass es niemanden braucht, der mir das gibt. Sondern dass es reicht, wenn ich diese Sehnsucht nach dem Bad Boy voll owne. Und ganz zu mir zurückhole.


Ich will einen Mann, der mit mir im Feuer tanzt.
Dort an den Grenzen, wo das Ego sterben muss, damit Seele Einkehr hält.
Dort, wo alle menschlichen Abgründe wie Gold auf dem Altar vor Gott liegen.
Und in einem Kuss erlöst werden können, wenn wir es zulassen.
Ich will sterben, wenn ich einen Orgasmus habe.
Um wiederaufzuerstehen.
Immer und immer wieder, bis aller Schatten im Licht geschmolzen ist.
Bis keine falschen Selbstbilder mehr übrig bleiben.
Sondern Seele pur.
Da wo keine Angst, kein Besitz, keine Eifersucht, kein “haben wollen” mehr Platz haben.
Da wo er und ich frei sind.
Und in wahrer Liebe vereint.
Eins.
In Zwei.
Zu Eins.

Ich liebe Bad Boys, weil sie mich an die Grenze zu mir selbst bringen.
Und ich dort endlich erkenne.
Wer ich wirklich bin.
Und ich dort endlich weiß,
Welcher Code mein Dharma ist.
Was es dazu braucht?
Radikale Ehrlichkeit zu dir selbst.
Mut.
Feuer.
Das Überwinden der Angst vor dem Tod.
Und eine tiefe Verankerung in Gott.

Denn egal wie viele Bad Boys kommen und gehen.
Und meine Seele penetrieren.
Es ist Gott, der an erster Stelle steht.
Und solange das so ist.
Bin ich safe.
Mit all diesen wunderschönen Männern, die mit mir Tango tanzen.

That’s the deal with Dharma.
In or out?

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Nives Gobo Nives Gobo

Wie ein Puzzle mein ganzes Leben

Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, in ruhigen Momenten mit den einzelnen Stationen atme und alle Momente, Augenblicke und Erinnerungen zusammenfüge, dann scheint alles wie ein Puzzlespiel, dessen gesamtes Bild sich aus den einzelnen Teilen ergibt. Nun, das Bild ist noch nicht vollendet - schließlich lebe ich noch. Doch je älter ich werde, desto mehr zeichnet sich ein roter Faden aus, der alles durchdringt. Ein grundlegendes Gesetz, das meinem Leben eingeschrieben ist und egal, welche Schwierigkeiten, Herausforderungen und Hürden da waren - ich komme immer wieder zu dem zurück, was meine Essenz ist.


Dharma wirkt auch wenn wir es nicht sehen können.
Dharma ist der Klang dahinter, den wir manchmal nicht hören können. Dharma ist da, egal ob wir uns dafür entscheiden oder nicht. Mit Dharma kommen wir.
Mit Dharma gehen wir.

Ich glaube, dass es möglich ist, an seinem Dharma vorbei zu leben. Bestimmung ist da, aber es ist unser freier Wille zu wählen, ob wir sie leben wollen. Am Ende eines Lebens zeigt sich meistens, ob die Menschen, wenn sie sterben in Frieden oder im Kampf gehen. Die Art und Weise, wie wir sterben und vom Leben loslassen können, hängt stark davon ab, wie sehr wir unser Dharma gelebt haben. Nicht davon, wieviel wir haben, wie intensiv und abwechslungsreich unser Leben war, ob wir geliebt haben und geliebt wurden oder wieviel wir erreicht haben. All das ist vergänglich. Das was bleibt ist, ob wir Dharma gelebt haben und nur das wird uns jene tiefe Erfüllung und Zufriedenheit schenken, nach der wir uns wirklich sehnen.


Unser Gesetz leben. Das uns ureigene Pulsieren leben. Und uns von dieser Kraft erfüllen lassen. Nicht irgendwann sondern jetzt. Denn Dharma ist nichts, was es in Zukunft zu erreichen gibt und nichts, was es in Vergangenheit zu bereuen gilt. So wie eine Rose immer eine Rose ist und der Lachs weiß, dass er Flussaufwärts schwimmen muss, um sein Schicksal zu erfüllen, so wissen wir tief in unserem Inneren, welches Gesetz in unser Körper, Geist und Seele Gefäß eingeschrieben ist. Und dass es besser wäre, danach zu handeln.


Dharma kommt immer wieder auf unterschiedliche Art in unser Leben. So als würde uns das Außen immer wieder daran erinnern, wer wir wirklich sind. Durch Menschen, Situationen und Erfahrungen, versucht Dharma uns zu flüstern: Hey, wach auf und erkenne, wer du wirklich bist. Doch wir sind Meister darin, wegzuhören oder vielleicht besser ausgedrückt: Manchmal, da wissen wir es einfach nicht besser. Weil Reife fehlt, weil Lebenserfahrung fehlt, weil die Fähigkeit tief zu Lauschen fehlt.


Dharma kommt in leisen Schritten. Wenn ich heute mit 45 Jahren meinen Dharma Code betrachte, dann weiß ich, dass er immer schon da war. Die Worte darin waren immer schon jene, durch die ich mich tief berührt fühlte, so als würde meine Seele aufwachen, zu leben beginnen, sich gesehen und erkannt fühlen. Das Finden und Ausformulieren des Dharma Codes ist eine tantrische Praxis. Eine Sadhana, in der wir uns dem tiefen, seit Jahrtausenden gehüteten Geheimnis des Dharma anvertrauen und dabei all jene spirituellen Ahnen spüren, die vor uns da waren um das Rad des Dharma nicht zum Stehen zu bringen und weiterzudrehen. Für alle Menschen.

Die Vorstellung, dass Gott für jeden einzelnen von uns einen Traum hat. Dass die schöpfende Kraft uns in vollem Potential Strahlen sehen will, weil es wichtig ist, dass wir unser eigenes Schicksal erfüllen, berührt mich tief. Gott will mich in Freude, Fülle, Schönheit und Expansion. Denn nur so kann ich dieser Welt dienen und mein Dharma leben. Mich täglich für diese Freude, Fülle, Schönheit und Expansion zu entscheiden und Ja zu dem zu sagen, was Gott für mich träumt, ist meine Aufgabe. Nicht seine. Ich warte schon lange nicht mehr darauf, dass das Universum mir meine Wünsche erfüllt. Vielmehr habe ich mit Klarheit und Wille zu definieren gelernt, wie ich mein Dharma in dieser Welt leben will. Es ist selbstermächtigendes Handeln gepaart mit einer guten Selbstkenntnis und der Resilienz sich selbst den Raum halten zu können, wenn Dharma unerreichbar scheint. Tantra hat mir die Werkzeuge gegeben das zu tun. Um das Netz meines Potentials und die Geschichte meines Lebens zu spinnen, auszudehnen und damit die Welt zu berühren.


Mein Leben ist ein Puzzle, das ein ganzes Bild ergibt.
Darin sind große wilde rote Blumen.
Tiger und Jaguare.
Dichte, fruchtbare Regenwälder.
Weibliche Urkraft.
Wildheit und Chaos vereint in perfekter Harmonie.
Intensität und Tiefe wie ein Tanz im Puls des Lebens.
Es ist Freude und Fülle.
Ekstase in allen menschlichen Erfahrungen.
Es ist ein Puls.
Ein Puls.
Ein Puls.
Wie mein Herzschlag.
Mit dem Dharma begonnen hat.
Ich bin hier, um mein Gesetz zu erfüllen.
Und nur allein der Gedanke daran, dies in jedem Moment tun zu können.
Macht mich so lebendig.
Nicht irgendwann. Wenn. Dann.
Sondern Jetzt.
Mittendrin. Und voll hinein.
Ins Leben.

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Nives Gobo Nives Gobo

Zuhause

Ich will so viel.
Du bringst mir bei, dass Leben manchmal reicht.

Es ist Leben.
Kein Wunschkonzert.
Die Seelenmission. Kein ich will dies und das nicht.

Es ist Leben.
Und kein Wunschkonzert, das sich in abgedroschenen Selbstbildern in der Dauerschleife des Ego Wollens wiederholt. Sich nur dann gut zu fühlen, wenn du deine Schäfchen in Sicherheit weisst. Bis das Spiel wieder von Neuem beginnt. Von „Ich will“ statt „dein Wille geschehe durch mich.“

Es ist Leben.
Als Erfüllung deiner Essenz.
Es hat weniger mit Wollen, mehr mit Hingabe zu tun.
Und damit, was zu tun ist.
Ob es dir gefällt oder nicht.

Es ist Leben.
Und das reicht.

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Nives Gobo Nives Gobo

Befreiung aus eigener Kraft

Ich glaube, dass das Schönste und Kraftvollste, das mir die tantrische Praxis gegeben hat, die Erkenntnis ist, dass ich alles, egal wie schwer, verwirrend, schmerzhaft oder hoffnungslos es erscheint, aus eigener Kraft in Befreiung bringen kann. Wenn man beginnt, mit Energie zu arbeiten, sie bewusst im Körper zu erleben und im Außen zu betrachten, dann bekommt das Leben eine tiefe Dimension von Lebendigkeit. Man nimmt nichts mehr nur von der Oberfläche des alltäglichen Bewusstseins wahr, sondern sinkt tiefer. Sieht Menschen, Situationen, Geschehnisse und Herausforderungen aus einer höheren Perspektive und beginnt das eigene Leben als ein Zusammenspiel von Vielem und nicht als eine Aneinanderreihung von Zufälligkeiten zu betrachten.


Vor Tantra hatte ich in vielen Situationen meines Lebens keine energetische Kapazität, um Energien in Transformation zu bringen. Ich hing fest. Mit Menschen. In Menschen. Liebesbeziehungen. Beziehungen. Im Business. Und der ewigen Illusion, dass ich das Leben aus dem Kopf heraus meistern könnte. Meistens funktionierte es überhaupt nicht - und brachte mich nur noch tiefer in ein ewiges hoffnungsloses Gezerre zwischen Energievoll und Energielosigkeit. Ich kam nicht weiter - drehte mich monatelang wie eine Katze um den heißen Brei. Das Ergebnis war frustrierend und ich spürte, dass es einen anderen Weg geben musste, um mein Leben dharmisch in Bewegung zu halten.


Oft verlies ich mich in meiner Lösungsorientiertheit auf den Rat von anderen Menschen, Tarotkartenlegerinnen, Energieheilern und Wahrsagern, um mich nicht selbst mit dem auseinanderzusetzen, worum es wirklich ging. Nämlich nach Innen zu blicken und ehrlich damit zu sein, was in mir wirklich da war und betrachtet werden wollte. Ich lagerte ständig aus, dachte, dass jemand im Außen mir die Lösung für mein Innen geben konnte, um mir dadurch die innere Arbeit zu ersparen. Besser wurde es selten, meistens verwirrten mich die Ratschläge von Außen noch mehr und Lösungen waren in ferner Sicht.


Dharma zwingt uns, ganz zu uns zurückzukehren.
Nicht irgendwann, sondern täglich.
In Wirklichkeit geht es darum, dass nur du für dich alleine deine eigene Seelengeschichte auf der Erde verstehen lernst. Denn niemand sonst wird es tun. Du kannst dir manchmal Hilfe holen, doch es gibt niemanden, der dich retten wird. Die wahre Befreiung funktioniert nur aus eigener Kraft. Es ist ein radikaler Step back to yourself. Immer und immer wieder. Tantra ist für mich der Weg und das Gerüst, das mich durch regelmäßige Praxis stärkt - nicht um Lösungen zu finden, sondern um die Kapazitäten in mir zu erweitern, um mit Energie umzugehen. Mein Leben aus einer tieferen Dimension in Bewegung zu halten.


Bekanntlich ist der Weg das Ziel. Es ist das, was du täglich tust, das den Unterschied macht. Dich selbst zu befreien ohne auf Hilfe im Außen zu hoffen ist eine ermächtigende Art, dich selbst zu sehen. Zu spüren, dass in dir alle Kraft ist, die du wirklich brauchst. Souverän zu dir zurückzukehren, deine Werte, dein inneres Gesetz und dein Dharma zu spüren, wird dich immer wieder daran erinnern, wer du wirklich bist. Und welche Schritte es als Nächstes zu tun gilt. Damit das Schicksalsrad sich weiterdreht.


Befreiung aus eigener Kraft.
Das ist Dharma.
Und auch wenn wir es manchmal anders haben wollen, uns gerne in toxischen Beziehungen verlieren, weil wir glauben, jemand anderer könnte es für uns tun, wissen wir tief im Innen: It’s all about my own inner power. Wenn diese Kraft zu wirken beginnt, entsteht eine Freiheit und Hingabe ans Leben, die ein tiefes Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit in Kraft setzt. Dharma ist das, was zu wirken beginnt, wenn wir uns trauen, nach Innen zu schauen. Denn aus diesem Inneren, kreieren wir die Welt. Und es lohnt sich unglaublich, diesen Weg des Feuers zu gehen.

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Schwarz-Weiß-Foto einer Frau mit hochgesteckten, lockigen Haaren, großen Ohrringen, Halskette und Piercing, die eine Zigarettenlänge im Mund hat.

To be soul, Do soul

Rote Rose in voller Blüte